tag:blogger.com,1999:blog-55923210107386535982024-02-07T22:45:12.466+01:00stadtpiratinpolitik // kultur // feminismus // stil // blickwinkel // alltagskostbarkeiten - snapshots from my student perspective.eva.ricardahttp://www.blogger.com/profile/09620910433485642455noreply@blogger.comBlogger105125tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-66883282785143069972012-04-13T12:58:00.003+02:002012-04-13T13:12:01.258+02:00NichtschreibenLiebe Konsumentin, lieber Konsument.<br /><br />Es ist lange still gewesen auf dieser Seite. In der Zwischenzeit bin ich aus dem Design dieses Blogs herausgewachsen, habe andere Projekte verfolgt und etwas Neues angefangen:<br /><br />auf <a href="http://fraulautsch.com/">fraulautsch.com</a> finden sich ab jetzt Texte und Notizen von mir, laut Beschreibung meine Beiträge zum Subtext der Großstadt. Kein Blog, wie es dieser zu seinen umtriebigsten Zeiten war, eher eine Textsammlung mit unregelmäßigen Neuzugängen. Ich freue mich über Ihren Besuch.eva.ricardahttp://www.blogger.com/profile/09620910433485642455noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-65939976269286611712012-01-07T14:11:00.002+01:002012-01-07T14:17:00.524+01:00Biografie >> Eine politische Frau<div>/ zuerst im <i><a href="http://www.freitag.de/kultur/1148-begrenzter-spielraum">freitag</a></i></div><div><i><br /></i></div><div><b>Ein Leben, hin- und hergerissen zwischen Liebe und Verzicht: Ulrich Teusch erzählt das Leben von Jenny Marx, der "roten Baronesse"</b></div><div><br /></div><div>Beabsichtigt sei, so schreibt Teusch in einer Vorbemerkung zu Jenny Marx - die rote Baronesse „keine ausladende und detaillierte Biografie, sondern ein Porträt, der Versuch, sie und ihr Leben zu verstehen, ihre Leistungen zu würdigen“. Er richte sich mit dem Buch an Menschen, „die sich noch oder wieder oder zum ersten Mal für Jenny Marx (und ihren Mann) interessieren.“</div><div><br /></div><div>Die Klammer im letzten Satz dieser Vorbemerkung kündigt bereits an, dass Jenny Marx, eine willensstarke, politisierte und zugleich sehr sensible Person, von Teusch vor allem als die Frau an der Seite eines großen Denkers verstanden wird. Die Darstellung ist nicht chronologisch, sondern soll einzelne Facetten beleuchten. Die Kapitel heißen „Eine Frau im vorgerückten Alter“, „Liebesbande – Familienbande“, „Die toten Kinder“ oder „Szenen einer Ehe“ und irgendwo dazwischen findet sich eines mit dem Titel „Das Los der (politischen) Frau“.</div><div><br /></div><div>In Abwesenheit des Verlobten</div><div><br /></div><div>Die erste Hälfte dieses Porträts ist demnach vor allem eine Erinnerung an ihren Mann Karl, aus dessen Brief an seine Frau der Charakter Jenny Marx entwickelt wird. Die, wie Karl Marx schreibt, „liebe, gute Herzensjenny“ habe diese Worte sicher als Balsam für ihre seelischen Wunden empfunden, im Londoner Exil und in größten finanziellen Nöten, im Winter 1863 und mit drei Kindern allein. Jenny und Karl sind zu diesem Zeitpunkt bereits seit zwanzig Jahren verheiratet. Zwanzig Jahre, denen weitere sieben Jahre Verlobungszeit vorangingen, in denen die beiden gezwungen sind, ihre Beziehung auf ein Minimum zu reduzieren.</div><div><br /></div><div>Währenddessen leidet vor allem Jenny, eine geborene von Westphalen, unter zahlreichen Versuchen, ihre Verbindung zu Karl Marx zu hintertreiben. Allen voran ihr älterer Halbbruder Ferdinand, ein von Standesdünkel zerfressener Konservativer, der wenige Jahre nach der gescheiterten Revolution 1848 preußischer Innenminister wird, nutzt die Abwesenheit des Verlobten, um Jenny seine offene Missachtung spüren zu lassen. Karls Vater, Heinrich Marx, wird in dieser Zeit zu Jennys engem Vertrauten, zumal er große Stücke auf sie und ihre Verbindung zu Karl hält. Aber er ist es auch, der die beiden zu Bedacht und eben dieser langen Verlobungszeit ermahnt.</div><div><br /></div><div>Neben der Schilderung der Stationen von Karls Werdegang kommt, fast beiläufig, auch Jennys familiärer und sozialer Hintergrund zur Sprache. Die Eltern Johann Ludwig und Caroline von Westphalen sind zwar adelig, aber gehören nicht dem Hochadel an. Der Vater ist Regierungsrat im preußischen Staatsdienst, den Titel trägt die Familie, seit er Jennys Großvater Christian Heinrich Philipp von Westphalen 1764 von Kaiser Franz I. für seine Leistungen als Militärstratege verliehen wurde.</div><div><br /></div><div>Johann Ludwig wird beschrieben als gebildeter und besonnener Mann, als Kenner und Verehrer von William Shakespeare. Ihre für eine Frau in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts überdurchschnittliche Bildung verdankt Jenny vor allem ihm, der ihr über die Schule hinaus Privatstunden finanziert und die englische Sprache beibringt. Sie selbst wird Ballkönigin von Trier, „schön an Seel und Körper“ und „unsere wahre Freude im Hause“, wie Mutter Caroline schreibt. Schon früh wird deutlich, wie wenig sie sich mit den Gepflogenheiten ihrer eigenen gutbürgerlichen Oberschicht identifizieren kann. In einem Brief an ihre Mutter aus Niederbronn-les-bains, wohin sie Halbbruder Carl zur Kur begleitet hat, schreibt sie ironisch von „Fabrikherren, Kaufleuten. Hier dreht sich denn die Unterhaltung meist ums liebe Geld, wie man‘s gewinnt und wieder verliert [...] der Inbegriff aller Vollkommenheiten“. Es scheint konsequent, dass sie sich für einen Mann wie Karl Marx entscheidet.</div><div><br /></div><div>Es folgen Darstellungen von ihrem gemeinsamen Leben mit diesem Mann. Karl wird schon bald durch seine publizistische Tätigkeit und die unbequemen oppositionellen Ansichten zum politischen Feind, wird zuerst Frankreichs und später auch Belgiens verwiesen. Jenny bringt sieben Kinder zur Welt, von denen jedoch nur drei Töchter überleben – ein Umstand, der vor allem ihrer Zeit im damaligen Londoner Elendsviertel Soho zuzuschreiben ist.</div><div><br /></div><div>Begrenzte Möglichkeiten</div><div><br /></div><div>Je mehr Facetten hinzutreten, umso öfter lässt Teusch Jenny Marx selbst – und nicht nur in Briefen an ihren Mann – zu Wort kommen und geht auf ihre spezifische Geschichte ein. Aus dem Schriftwechsel mit ihrer engen Freundin Ernestine Liebknecht geht hervor, wie sehr Jenny unter den Verhältnissen leidet, aus denen sie oft keinen Ausweg sieht. Die Tode von vier Kindern zehren psychisch und physisch an ihrer Gesundheit. Sie ist eine politische Frau, die sich jedoch in gewisser Hinsicht mit ihren begrenzten Möglichkeiten abgefunden hat. Ihre Beziehung zu Karl ist trotz aller Krisen tiefe Liebe und Teusch geht davon aus, dass sie nicht zuletzt durch diese Heirat hoffte, den Einschränkungen ihrer patriarchalischen Gesellschaft ein Stück weit zu entkommen. Worunter sie später vor allem leidet, ist ihr begrenzter politischer Handlungsspielraum. So belässt sie es dabei, ihren Mann zu unterstützen, sein „Sekretär“ zu sein, wie sie es selbst, nicht ohne ironischen Unterton, nennt.</div><div><br /></div><div>Dennoch gelingt es Teusch bis zuletzt nicht ganz, sich von der Perspektive ihres übermächtigen Mannes zu lösen. Auch wenn Jenny Marx‘ Abhängigkeit von Karl in vielerlei Hinsicht eine tatsächliche und der Zeit geschuldete sein mag, so wird er ihr dennoch nicht gerecht, indem er letztendlich nicht von Jenny Marx selbst, sondern von ihrer Ehe schreibt. Man fragt sich seitenlang, warum er gerade sie und nicht ohne Umschweife ihren Mann auf den Titel gehoben hat, bis bei der Geschichte von Karls mutmaßlicher Affäre mit der Haushälterin Lenchen Demuth Teuschs Anliegen ganz deutlich hervortritt: Er will von der Liebe schreiben und all jenen entgegentreten, die Karl Marx über verschiedenste publizistische Genres hinweg als unfähigen Versorger und Frauenhelden betrachtet haben.</div><div><br /></div><div>So zitiert er fast inbrünstig den Essay Lebenslange Liebe des Soziologen Jacques Ellul, der von einer im Dialog reifenden Liebe berichtet, die im Laufe eines Lebens größer und umfassender werde, indem man den Partner als den anderen erkennt. So ist die Analyse der Liebe von Jenny und Karl zwar eine Gratwanderung entlang von überbordendem Kitsch, aber durchaus gelungen – auf die Person Jenny Marx jedoch wirft der Autor nicht mehr als ein fahles Licht.</div><div><br /></div><div>/ <a href="http://www.rotpunktverlag.ch/cgibib/germinal_shop.exe/VOLL?titel_nummer=47746&titel_id=47746&caller=rotpunkt">Ulrich Teusch: Die rote Baronesse. Rotpunktverlag</a></div>eva.ricardahttp://www.blogger.com/profile/09620910433485642455noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-53196853043587848242011-08-17T15:38:00.003+02:002011-08-17T16:47:23.266+02:00True Love, irgendwann<div><i>zuerst auf <a href="http://irights.info/blog/arbeit2.0/2011/08/17/true-love-irgendwann/">irights.info</a></i></div><div>
<br /></div>Der Bundesverband für Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (<a href="http://www.bitkom.org/" target="_blank">BITKOM</a>) und die <a href="http://www.buchmesse.de/de/fbm/" target="_blank">Frankfurter Buchmesse</a> haben heute vormittag in Berlin zum Expertengespräch geladen. Thema: Die Zukunft, der Markt, die Digitalisierung. Deshalb möchten Herr Rohleder, Hauptgeschäftsführer des BITKOM, und Herr Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, nun auch ganz eng zusammenarbeiten, damit das nicht so läuft wie mit der Musikbranche und dem Internet. "Content is king", sagt Herr Rohleder, "aber Technology is queen." Da sind sich die beiden einig.
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<br />Wie denn ihre Erfahrungen seien mit der Verzahnung von Inhalten und digitaler Technologie, werden Herr Rohleder und Herr Boos gefragt. "Alles ist schneller geworden", meint Rohleder. Herr Boos erzählt in etwa, dass es ihm ähnlich ginge. Die Debatte um die Einführung eines <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Leistungsschutzrecht_f%C3%BCr_Presseverleger" target="_blank">Leistungsschutzrechts</a> schneidet Rohleder kurz an, das sei keine Lösung, die die Medienbranche davor bewahren würde, neue Geschäftsmodelle entwickeln zu müssen.
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<br />Und wie das denn aussehen könne mit neuen Geschäftsmodellen, möchte jemand wissen. Herr Rohleder lehnt sich lächelnd zurück. Ab jetzt ist er das glänzende Endgerät, während Herr Boos den Inhalt dafür verkörpert, verunsichert von mangelnder Tuchfühlung mit den neuen, glatten Oberflächen. Boos plaudert aus dem Nähkästchen. Von einem Amerikaner, den er in Berlin getroffen habe, der mit seinem siebenjährigen Kind auf dem Schoß die New York Times auf dem iPad liest. Große Bilder, Emotionen aus der neuen Welt. Sieben Zeitschriften habe dieser abonniert. "Die Abos kommen wieder!"
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<br />Aber damit nicht genug. Boos erzählt, er habe bei einem Besuch in den Vereinigten Staaten damit gerechnet, Kindle-Nutzer hautpsächlich als "Gadget-getriebene junge Männer" anzutreffen. Es habe ihn überrascht, als er feststellte, "dass vor allem junge Frauen" den E-Book-Reader nutzten, zum Konsum von Unterhaltungsliteratur. "Romance." Der Kindle also, als Ersatz für Kioskromane mit schwülstig-bunten Bildern auf dem Einband.
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<br />Boos scheint viel über "Romance" nachgedacht zu haben. Ganze "Romance-Pakete" könne man bald anbieten, vier Romane pro Woche, im Abo auf's Endgerät. Herr Rohleder wirkt gelassen, schweigt. Boos weiß, dass er sie dringend braucht, die enge Zusammenarbeit mit der Technologiebranche, aber die Annäherungsversuche bleiben zaghaft, durchwachsen von <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Digitale_Rechteverwaltung" target="_blank">Digital Rights Management </a>und etwas, das nach außen wirkt wie Ratlosigkeit. Dabei soll genau das nicht vermittelt werden. Digitales Rechtemanagement, heute noch ein System, das Inhalte an ein einzelnes Endgerät bindet, sei ein ängstlicher Schutzmechanismus, das sieht auch Boos. Doch man werde diesen Protektionismus ablegen, sobald neue Geschäftsmodelle geschaffen seien, zumindest seiner persönlichen Meinung nach. Man strecke seine Fühler nach allen Seiten aus. Romance, all over the place.
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<br />Vielleicht sind die Vorstellungen des Buchmessen-Direktors vom Konsumverhalten seiner Nutzer im Moment noch so wenig zeitgemäß wie seine Geschäftsideen. Aber Technology und Content, das wird sicher True Love. Irgendwann.
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<br />eva.ricardahttp://www.blogger.com/profile/09620910433485642455noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-80178757451648615742011-08-12T14:48:00.007+02:002011-08-12T15:55:46.124+02:00Berlin Mitte Digital<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEPy2cjj8GnH3w7TDWyUdK_6chvRKK57ZSURh9O3koN25H8q7iRfp7mchUkfXdozxNdvnlnmzJJYFaloDsqWUOfOrDKjuUon-nVb4s54D91VVrA4BfNq_WF5AE3YQ6mdb2-1ga1DwoY2w/s1600/2.0er.jpg" onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}"><img style="display:block; margin:0px auto 10px; text-align:center;cursor:pointer; cursor:hand;width: 400px; height: 245px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEPy2cjj8GnH3w7TDWyUdK_6chvRKK57ZSURh9O3koN25H8q7iRfp7mchUkfXdozxNdvnlnmzJJYFaloDsqWUOfOrDKjuUon-nVb4s54D91VVrA4BfNq_WF5AE3YQ6mdb2-1ga1DwoY2w/s400/2.0er.jpg" border="0" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5639958515006282674" /></a>
<br /><div style="text-align: center;"><i>Es könnte ein Nerdmärchen sein - oder K gegen das Copyright-Regime.</i></div><div>
<br /></div><div>So habe ich vor kurzem einen <a href="http://irights.info/blog/arbeit2.0/2011/08/03/aaron-swartz-mehr-als-bucher-aus-der-bibliothek/">Text</a> über das digitale Wunderkind Aaron Swartz beschrieben, den ich für <a href="http://irights.info/">iRights.info</a> verfasst habe. Ich verbringe Zeit in <span class="Apple-style-span">Mitte</span> als Gast bei <i>iRights </i>und gebe mein Bestes, zwischen Marketingmenschen, Hipstern und Touristen meine Nerdqualitäten zu erweitern. Dabei ist es nicht Nerds vorbehalten, Ideen über die Informationsfreiheit zu entwickeln - vielmehr handelt es sich um einen momentanen Zustand, solange der Diskurs fast ausschließlich im Netz stattfindet. Und solange Debatten darüber in Texten zu wenig emotional geführt werden, als dass eine Person ohne <span class="Apple-style-span"><span class="Apple-style-span">Twitteraccount</span> </span>gewillt wäre, ihnen zu folgen. I'm working on it.</div><div>
<br /></div><div>
<br /></div><div><i><span class="Apple-style-span">[Das <a href="http://lockerz.com/s/111900213">Bild</a> stammt aus einem optisch und inhaltlich höchst empfehlenswerten Magazin: <a href="http://www.derwedding.de/wo-gibts-die%C2%BBmullerstrase%C2%AB/">Der Wedding // Müllerstraße</a>.]</span></i>
<br /><div>
<br /></div></div>eva.ricardahttp://www.blogger.com/profile/09620910433485642455noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-71001629191823184682011-05-02T14:06:00.011+02:002011-05-05T01:44:36.898+02:00Die unspezifische RevolutionEine kurze Zwischenbilanz der Berichterstattung zum revolutionären ersten Mai: <span style="font-style: italic;">Spiegel Online</span> spricht von <a href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,760018,00.html">gebremstem Zorn</a>, die <span style="font-style: italic;">Berliner Zeitung</span> erzählt über <a href="http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/342585/342586.php">viel Party und wenig Randale</a> und der <span style="font-style: italic;">Tagesspiegel</span> labelt die Vorkommnisse unter "<a href="http://www.tagesspiegel.de/berlin/erstermai/ritual-und-geplapper/4122362.html">Ritual und Geplapper</a>". Auch die <span style="font-style: italic;">taz</span> beschränkt sich darauf, über friedliche Festivitäten und nur geringfügige Ausschreitungen zu schreiben - ganz der <a href="http://taz.de/1/politik/liveticker/artikel/1/mai-proteste-2011/">Eintönigkeit</a> zwischen Staatsgewalt und Radikalen treubleibend.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEglph27xWhdPx-v7xv4e9ULyF3AkTaZlTkhSrNQeiqX5KPtR7RqlFsUUhQDctX39YXIG8nKmd4AvrlLqsIEoo5FAhFWQm6XKfGk9eB7CaGcI8FzI7Y9s2iZ01N3t7Fu1GwVQy8F6TYJJy8/s1600/209890_10150180697483353_731208352_6807850_7803438_o.jpg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 269px; height: 400px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEglph27xWhdPx-v7xv4e9ULyF3AkTaZlTkhSrNQeiqX5KPtR7RqlFsUUhQDctX39YXIG8nKmd4AvrlLqsIEoo5FAhFWQm6XKfGk9eB7CaGcI8FzI7Y9s2iZ01N3t7Fu1GwVQy8F6TYJJy8/s400/209890_10150180697483353_731208352_6807850_7803438_o.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5602113425280442162" border="0" /></a>All das, während die ProtagonistInnen der Demonstration auch in diesem Jahr den Versuch anprangern, den Widerstand durch das Kreuzberger <a href="http://www.myfest36.de/">Myfest</a> sedieren zu wollen. Und zwischen gegenseitigen Schuldzuweisungen geht ein wichtiger Aspekt der Debatte verloren: die Frage nach den intellektuellen Grundlagen eines linken politischen Diskurses. In manchen Artikeln zum ersten Mai tauchen in Nebensätzen spöttische Bemerkungen zur Inhaltslosigkeit der Mai-Demonstration auf - ohne zu reflektieren, dass das eigene Medium selbst Teil der Leere ist.<br /><br />Die Integrationsdebatte war und ist Beweis dafür, dass etwas fehlt. Dass es an Personal, vielleicht an Geld und oft an Willen mangelt, empört zu sein und aus dieser Empörung heraus Gegenentwürfe zu entwickeln. Im linksliberalen bürgerlichen Spektrum ist eine unspezifische Unzufriedenheit mit dem Tonfall rassistischer Forderungen zwar vorhanden - jedoch eine Unzufriedenheit, die nicht zu dem Mut gereicht, sich mit dem Konstrukt Integration an sich kritisch auseinanderzusetzen.<br /><br />Auch in Datenschutzfragen ist die gesellschaftliche Aufmerksamkeitsspanne kurz - und das nicht zuletzt, weil journalistische Zielsetzungen vor allem der klassischen Medien sich mehr an Aktualität denn an Beständigkeit und politischer Meinungsbildung orientieren. So bestätigen auch hier Ausnahmen zuweilen die Regel: mit großem Wohlwollen lese ich heute seit langer Zeit das Wort <span style="font-style: italic;">Widerstand</span> im <a href="http://www.sueddeutsche.de/politik/anti-terror-gesetze-die-minister-friedrich-pauschale-1.1091700">Text</a> eines sogenannten Qualitätsmediums.<br /><br />Ähnlich ergeht es letztendlich auch der thematischen Bandbreite der Demonstration zum "revolutionären ersten Mai". Der Protest gegen Gentrification, Rassismus, soziale Ausgrenzung und die Macht wirtschaftlicher Lobbygruppen bleibt in der öffentlichen Wahrnehmung als unkoordinierter Krawall zurück. Die Ursachen dafür, dass scheinbar keine oder nur wenig inhaltliche Auseinandersetzung stattfindet, bleiben unhinterfragt. Dabei macht ein großer Teil der DemonstrantInnen am ersten Mai zumindest eines vor, dass in einem größeren soziologischen Kontext kaum mehr zu finden ist: Herrschaftskonzepte zu hinterfragen und sich aktiv und sichtbar gegen Missstände einzusetzen.<br /><br />Um berechtigten Unmut gesellschaftsfähig zu machen brauchen wir allerdings mehr als das Potential der weitgehend auf Berlin begrenzten linken politischen Strukturen. Der heute an vielen Stellen undefinierte linke Diskurs verlangt konzeptionelle Tiefenschärfe, die mit der Bereitschaft von VordenkerInnen einhergeht, ihm eine solche zu verleihen. Ein Prozess, der von Schulen und Universitäten bis in die Politik und transmedialen Journalismus hineinreichen muss.<br /><br />Aus meiner Perspektive hat die systemische Ordnung der Bundesrepublik einen Grundpfeiler, der in seinem Wert nicht unterschätzt werden kann: Artikel 1 Grundgesetz - "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Über alles andere kann und sollte gestritten werden.<br /><br />+++ Anfänge machen: <a href="http://atomconcern.wordpress.com/2011/04/28/atomforum-aufmischen-reclaiming-alexanderplatz/">Reclaiming Alexanderplatz</a>. Widerstandscamp zum Atomforum vom 15. - 18. Mai +++eva.ricardahttp://www.blogger.com/profile/09620910433485642455noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-45220213089538763902011-04-22T16:37:00.005+02:002011-04-22T17:13:41.170+02:00We are all lovers, in a way.<span style="color: rgb(102, 102, 102); font-style: italic;">My first Berlin impression was that nearly everyone seemed to be riding a bike, smiling</span>, erzählt ein Freund, der Deutschland zum ersten Mal aus der Nähe betrachtet.<br /><br />Und auf <span style="font-style: italic;">flannelapparel</span> finden sich ein paar wunderbare Fotos zu <a href="http://flannelapparel.blogspot.com/2011/04/london-couriers.html">Fahrradliebe und Großstadtdschungel</a>.<br /><br />Um mehr als Frühlingsgefühl geht es in einem mehr als lesenswerten Text von <span style="font-style: italic;">Antje Schrupp</span> über <a href="http://buchliebe.wordpress.com/2011/04/14/freiheit-braucht-liebe-2/">Liebe und Freiheit</a>: "Wir müssen die Liebe wieder als Differenzbeziehung denken" schreibt sie dort.<br /><br />Ich werde ab jetzt auch unterwegs sein, mit dem Fahrrad in Berlin, die Differenzbeziehung zu meiner Stadt pflegen. Ansonsten empfiehlt es sich, die nächsten drei Tage zwischen Parks, <a href="http://www.friedenskooperative.de/om2011.htm">Demos</a> und Nachtasylen mindestens mit diesem Soundtrack zu verbringen:<br /><br /><iframe title="YouTube video player" src="http://www.youtube.com/embed/zWhNd_6kF1M" allowfullscreen="" width="640" frameborder="0" height="390"></iframe>eva.ricardahttp://www.blogger.com/profile/09620910433485642455noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-86039439266374318832011-04-16T14:26:00.008+02:002011-04-16T18:51:34.722+02:00Digital Rhapsody<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.photodonuts.com/wp-content/uploads/2011/02/Jakob-Wagner6.jpeg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 569px; height: 406px;" src="http://www.photodonuts.com/wp-content/uploads/2011/02/Jakob-Wagner6.jpeg" alt="" border="0" /></a><br />Spätestens im Rahmen der offiziellen Verabschiedung von der <a href="http://re-publica.de/11/">re:publica11</a>, bei der die versammelte Netzgemeinde mit <span style="font-style: italic;">is this the real life, is this just fantasy</span> zur <a href="http://www.youtube.com/watch?v=qe9PSliDG4M">Bohemian Rhapsody</a> ansetzt, verliere ich ein Stück Herz an die <span style="color: rgb(102, 102, 102);">Nerdkultur</span>.<br /><br />Einige der Inhalte aus drei Tagen zwischen Kalkscheune und Friedrichstadtpalast habe ich im Blog auf <a href="http://www.freitag.de/republica11">freitag.de</a> zusammengefasst >><br /><br />+ <a href="http://www.freitag.de/community/blogs/eva-lautsch/shitstorm-you-can-do-it">Shitstorm? You can do it.</a> Mit Helga Hansen und Kathrin Ganz<br />+ <a href="http://www.freitag.de/community/blogs/eva-lautsch/we-are-all-open-pluralismus-in-der-deutschen-blogosphaere">Guck mal, wer da spricht. Wie viel Pluralismus kann die deutsche Blogosphäre?</a> Mit Kübra Gümüsay, Sebastian Mraczny, Urmila Goel und Verena Reygers<br />+ <a href="http://www.freitag.de/community/blogs/eva-lautsch/speak-up-erkenntnisse-der-netzwelt">Speak up. Erkenntnisse der Netzwelt</a> - eine Zwischenbilanz über klassische und neue Medien und Selbstrepräsentation im Netz<br /><br />Zwei weitere Highlights können per Video nachgeholt werden und sind unter anderem ebenfalls beim <span style="font-style: italic;">Freitag</span> zu finden >><br /><br />+ <a href="http://www.freitag.de/community/blogs/jan-jasper-kosok/video-gunter-dueck---internet-als-gesellschaftsbetriebssystem-rp11">Gunter Dueck - Das Internet als Gesellschaftsbetriebssystem</a><br />+ <a href="http://www.freitag.de/community/blogs/jan-jasper-kosok/video-till-kreutzer---geistiges-eigentum-vs-kreativitaet-20-rp11">Till Kreutzer - Geistiges Eigentum vs. Kreativität 2.0</a><br /><br /><br />[<a href="http://www.photodonuts.com/jakob-wagner">Bild: Jakob Wagner</a>]eva.ricardahttp://www.blogger.com/profile/09620910433485642455noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-26397451931520407522011-04-12T16:38:00.005+02:002011-04-12T20:16:20.587+02:00Flirte mit mir, Pluralismus.Rasant ansteigender Konsum von <span style="color: rgb(153, 153, 153);">Social Media</span> mit den Tagen, in denen die <a href="http://re-publica.de/11/">re:publica11</a> näher rückt. Dieses Jahr werde ich nicht nur da sein, sondern mich auch schriftlich bei meinem aktuell liebsten Teilzeitarbeitgeber, dem <a href="http://www.freitag.de/republica11">Freitag</a>, dazu äußern.<br /><br />Seit der letzten re:publica ist viel diskutiert worden über Pluralismus im Netz und die Problematik der Wahrnehmung. Ansätze von Erklärungen der digitalen Welt in Bezug auf die Frage, ob die Schwächen der Netzwelt die selben oder andere sind als die der klassischen Medien. Und während feministische Themen mit <a href="http://girlsblogtoo.blogspot.com/2010/09/for-german-bloggers-die-girls-on-web.html">vielen klugen Bloggerinnen</a> inzwischen breit vertreten und dabei sind, digital Fuß zu fassen, bleiben die Printmedien mehrheitlich Jungsblätter.<br /><br />Doch obwohl in diesem Spektrum eine unverkennbare Diskrepanz zwischen Print und Online besteht: auf einem weiten sozialpolitischen Feld ist das Netz so wenig pluralistisch wie andere Quellen der Information und Diskussion. Noch immer ist die Debatte um Sarrazins verächtliche Äußerungen nicht abgestorben und bleibt intermedial geprägt von bürgerlicher Bequemlichkeit. Und es ist nicht nur die Eintönigkeit der Integrationsdebatte und ihrer Akteure, es sind umweltpolitische und wirtschaftliche Fragen, Diskriminierung und der Flirt mit dem Elitegedanken, die kühlem Pragmatismus und damit einer einseitig konservativen Sicht zum Opfer fallen.<br /><br />Man könnte die Frage stellen, warum Sarrazin in Deutschland 2010 zum Topseller avancierte während Frankreich mit <a href="http://www.zeit.de/2011/03/Stephane-Hessel"><span style="font-style: italic;">Empört euch</span></a> von Stéphane Hessel vergleichsweise glänzte. Und man könnte die Aufgabe mit einer roten Schleife an die Parteien weiterreichen, Menschen zu empören, zu bewegen und Lethargien zu beseitigen. Dabei sind die Medien unverzichtbarer Teil dieses Diskurses und bestehen zu Recht auf dieser Funktion. Es könnte so einfach sein, Ausgrenzung, Diskreditierung, Ignoranz mit einer argumentativ fundierten Gegenöffentlichkeit zu begegnen. Was ich lese, in der <span style="font-style: italic;">Zeit</span>, der <span style="font-style: italic;">Süddeutschen</span> und diversen Politblogs ist dennoch oft mehr Wellness als Streitkultur. Und denen, die sich auseinandersetzen, werden wenige Klicks zuteil.<br /><br />Ich werde vermutlich viel rauchen in den nächsten drei Tagen der <a href="http://re-publica.de/11/">#rp11</a> - und pluralistische Netzwerke schmieden.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">+++ who did a better job:</span> <a href="http://www.blumenbar.de/buch.php?id=92"><span style="font-style: italic;">Hilal Sezgin (Hrsg.) // Manifest der Vielen. Deutschland erfindet sich neu</span></a> <span style="font-weight: bold;">+++</span>eva.ricardahttp://www.blogger.com/profile/09620910433485642455noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-24489825499022209402011-03-19T19:42:00.007+01:002011-03-20T13:48:55.749+01:00I decided to stay concerned.Ein paar Minuten für Kaffee, Laptop und Zigaretten, um mein Kleinod ein wenig aufzupäppeln. Mir ist nach Politiken zumute, nach Riotgirlism, Demonstrationen und dem Verfassen von Pamphleten gegen Atomkraft und Polizeigewalt. Stattdessen lese ich Akten und betrachte die ungeschminkten Seiten des Rechtsstaats am Kriminalgericht Moabit aus der Nähe. They call it Studienpraktikum, wenig Zeit für digitale Politromanzen. All das während Japan im Chaos versinkt und die energiepolitische Kurzsichtigkeit von Regierungen wieder Menschenleben kosten wird. Und selbst diejenigen unter meinen <span style="color: rgb(192, 192, 192);">Facebook friends</span>, die in diesem Punkt sonst mit freundlichem Desinteresse glänzten, schmücken nun ihre Profilfotos mit rotgelben Anti-Atom-Applikationen. Es ist nicht so als wäre ich damit unzufrieden, dass eine neue Debatte angestoßen wurde - höchstens besorgt, dass sie so schnell vorbei sein könnte wie die letzte Fußball-WM. Oder höchstens für die Dauer eines zweifelhaften <a href="http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-03/moratorium-merkel-laufzeiten">Moratoriums</a> mit Schlagzeilen befeuert wird. Dazwischen Betroffenheit und Anspannung bezüglich dessen, was noch droht.<br /><br />Ich hoffe zumindest, dass die oft zu kurze Aufmerksamkeitsspanne ausreicht, um am nächsten Wochenende <a href="http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/26maerz.html">auf die Straße zu gehen</a>. Ich werde da sein.eva.ricardahttp://www.blogger.com/profile/09620910433485642455noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-76523924683308438712011-01-10T01:44:00.002+01:002011-01-10T01:56:28.112+01:00Energie wie nie<p><span style="font-style: italic;">zuerst erschienen auf </span><a style="font-style: italic;" href="http://atomconcern.wordpress.com/">atomconcern.wordpress.com</a><br /></p><p>Liebe Wutbürgerinnen und Wutbürger.</p> <p>Es war kalt, im November auf der Straße zum Zwischenlager Gorleben. Und es war noch kälter im Dezember, auf der Schiene vor dem Zwischenlager Nord bei Lubmin. Aber es waren Tausende unterwegs, im Zeichen des Protestjahres 2010 und im Zeichen davon, dass Dinge schieflaufen. Wir waren dort, haben gefroren und getanzt um unsere Zehen wieder zu spüren, neben Feuertonnen ein Stück Revolution geplant und als Anschein einer Erklärung unsere Banner in Kameras gehalten. Uns in goldglänzende Rettungsdecken gehüllt bis wir aussahen wie wandelnde Weihnachtsbäume, in den frühen Morgenstunden auf Strohsäcken sitzend die stetig herannahenden Polizeikräfte in Empfang genommen. Wir waren dankbar für die Kameras, die dann noch auf uns gerichtet waren als wir weggetragen wurden und gehen davon aus, dass es nicht die Herren waren, mit denen wir vorher Waffeln geteilt hatten, die uns über den Asphalt schleiften als genügend Bilder im Kasten waren.</p> <p>Wir sind nach Hause gefahren, haben uns gefragt, ob es das jetzt gewesen ist, die Castoren sind angekommen, verspätet aber mit Erfolg. Wir haben Zeichen gesetzt, aber nicht genug, um in Zukunft ohne weiteres Atomgift zu leben. Es gab Berichte, Kommentare, Reportagen, die die Problematik in das flackernde Licht medialer Aufmerksamkeit getaucht haben, und tiefgründige darunter, die an Tschernobyl erinnerten und an die auch jetzt aktuelle Gefahr. Während die Reaktoren weiterlaufen und wir unzufrieden, wütend zurückbleiben. Man müsste mehr tun können - und man kann.</p> <p><em><a href="http://atomconcern.files.wordpress.com/2011/01/castor.jpg" _mce_href="http://atomconcern.files.wordpress.com/2011/01/castor.jpg"><img class="aligncenter size-full wp-image-19" title="castor" src="http://atomconcern.files.wordpress.com/2011/01/castor.jpg" _mce_src="http://atomconcern.files.wordpress.com/2011/01/castor.jpg" alt="" width="575" height="363" /></a></em></p> <p><em> </em>Es müsste Atomstrom geben den niemand kauft und eine Politik, die weder finanziell noch ideell das Gift zu tragen bereit ist. Es müsste beleuchtete Bäume Unter den Linden geben, die nachts statt durch Vattenfall ökologisch leuchten. Jeder Haushalt, jede WG, jede Penthousewohnung müsste mit Strom von Anbietern versorgt sein, die die Netze mit erneuerbarer Energie versorgen. Und das im besten Fall ausschließlich. Es müsste ein soziales Gedächtnis geben für <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Klimagerechtigkeit" _mce_href="http://de.wikipedia.org/wiki/Klimagerechtigkeit" target="_blank">Klimagerechtigkeit</a> und demokratische Strommärkte.<em></em></p> <p>Gute Gründe dafür, eine <a href="http://atomconcern.wordpress.com/die-termine/" _mce_href="http://atomconcern.wordpress.com/die-termine/" target="_blank">Veranstaltung</a> ins Leben zu rufen, die einen Anfang bedeutet. Wir wollen mit euch tanzen für <strong>Energie wie nie</strong>, für den persönlichen Atomausstieg im Wohnzimmer. Wir werden euch vor Ort mit Informationen über <a href="http://www.atomausstieg-selber-machen.de/stromwechsel/oekostrom-anbieter.htmlhttp://www.atomausstieg-selber-machen.de/stromwechsel/oekostrom-anbieter.html" _mce_href="http://www.atomausstieg-selber-machen.de/stromwechsel/oekostrom-anbieter.htmlhttp://www.atomausstieg-selber-machen.de/stromwechsel/oekostrom-anbieter.html" target="_blank">unabhängige Anbieter</a> versorgen, die sich nachhaltig und mit eigenen Mitteln für den Ausbau von regenerativen Energiequellen einsetzen. Wenn ihr eure Zählernummer dabeihabt, werdet ihr am Tatort wechseln können und dafür nicht nur <em>free drinks</em> sondern ein Stück bessere Welt bekommen. Und weitertanzen bis eure Füße schmerzen.<em></em></p> <p>Es war kalt, als wir Utopien träumten und wir finden noch immer, auch in beheizten WG-Küchen, dass Utopien da sind, um sich ihnen zu nähern - egal wie groß die Schritte sind. Wenn wir WutbürgerInnen sind, haben wir ein Gefühl ent<em></em>gegen der Gleichgültigkeit. Und es gibt da so eine Band, die hat das, was wir hier sagen wollen, schonmal in Worte gefasst.</p> <p><em>"Glaubst du auch, dass wir vielleicht die Wut verliern</em></p> <p><em>den Mut verliern</em></p> <p><em>glaub nicht dran, dass ich und er und sie</em></p> <p><em>jemals die Wut verliern."</em> //<a title="der Song per Youtube" href="http://www.youtube.com/watch?v=yraNQ_QgZMU" _mce_href="http://www.youtube.com/watch?v=yraNQ_QgZMU" target="_blank">Auletta - Schlagt Alarm</a><br /></p> <p><strong>lesen:</strong> +++ <a href="http://www.atomausstieg-selber-machen.de/ueber-uns/genug-ist-genug.html" _mce_href="http://www.atomausstieg-selber-machen.de/ueber-uns/genug-ist-genug.html" target="_blank">Genug ist genug</a> // Erklärung des Bündnisses <em>Atomausstieg selber machen</em> +++ <a href="http://www.atomausstieg-selber-machen.de/stromwechsel/oekostrom-anbieter.html" _mce_href="http://www.atomausstieg-selber-machen.de/stromwechsel/oekostrom-anbieter.html" target="_blank">Empfehlenswerte Anbieter</a> +++</p>eva.ricardahttp://www.blogger.com/profile/09620910433485642455noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-14943530323208618062011-01-05T23:57:00.006+01:002011-01-06T00:49:01.235+01:00Women, blogging<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.photodonuts.com/wp-content/uploads/2011/01/Roberto-Farruggio1.jpeg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 543px; height: 365px;" src="http://www.photodonuts.com/wp-content/uploads/2011/01/Roberto-Farruggio1.jpeg" alt="" border="0" /></a><br />Zwischen Gesetzestexten, Weißweingläser mit Lippenstifträndern, abgerissenen Notizzetteln und den Nachwirkungen einer Kreuzberger Nacht zum Jahreswechsel eine weitere gute Nachricht: meine Nominierung für den Titel <a href="http://maedchenmannschaft.net/deine-stimme-fuer-die-bloggerin-des-jahres/">Bloggermädchen 2010</a>. Neun andere, auf ein Unterschiedlichstes interessante Frauen und ich, die dem Netz zeilenweise Politiken und Anekdoten, Input und eigene Standpunkten einspeisen, können von euch bis zum 31. Januar gewählt werden. <a href="http://maedchenmannschaft.net/deine-stimme-fuer-die-bloggerin-des-jahres/">Klicken, klicken, klicken</a> / because we've got something to say. Die Stadtpiratin dankt.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">+ soundtrack</span>: <a href="http://www.youtube.com/watch?v=4hZ4qiDEK8k&feature=related">Warpaint // Billie Holiday</a><br /><br />[Bild: <a href="http://www.photodonuts.com/roberto-farruggio">Roberto Farruggio</a>]eva.ricardahttp://www.blogger.com/profile/09620910433485642455noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-63242117334228140512010-12-28T23:21:00.000+01:002010-12-29T16:26:38.751+01:00Der Fetzen Liebe im StatusupdateDie <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Liebe</span> sei als Projekt angelegt, schreibt Malte Welding <a href="http://www.freitag.de/kultur/1051-community-spalte">in der Weihnachtsnummer</a> des <span style="font-style: italic;">Freitag</span>. Ein Projekt auf Dauer, wahlweise die Vereinsamung als Single vor dem Bildschirm:<br /><br /><span style="font-style: italic;">"Warum diese Vereinzelung? Als Hauptverdächtiger gilt das Phänomen Narzissmus im Verbund mit der <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Selbstdarstellungsmaschine</span> Internet. Der Tanz um sich selbst mag nach Erotik aussehen, aber es bleibt beim Schein.</span>"<br /><br />All das während Mark Zuckerberg die Welt verbindet und das Post-Privacy-Zeitalter proklamiert. Was aber, wenn Facebook gar nicht oder wenigstens nicht allein der Faktor ist, der uns mehr zu Statusupdates als zu direktem sozialem <span style="color: rgb(255, 102, 102);">intercourse</span> bewegt?<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhkZSV8n4lhvuBzwDQu_TJ3t_vjCTryZtDb6RC9sJJa9poLJKwyUTLLea7SFcDaa0rWz3r-zBYkKR32BPTx5bjNBG4VBn91JAayQ7yOmTDNePZghRnrBrAZhkgAqmQZJ2-m0vQt6LLk5ng/s1600/lovelite.jpg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 300px; height: 400px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhkZSV8n4lhvuBzwDQu_TJ3t_vjCTryZtDb6RC9sJJa9poLJKwyUTLLea7SFcDaa0rWz3r-zBYkKR32BPTx5bjNBG4VBn91JAayQ7yOmTDNePZghRnrBrAZhkgAqmQZJ2-m0vQt6LLk5ng/s400/lovelite.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5555863268190213954" border="0" /></a>Es ist halb drei in einem Neuköllner Hinterhaus, dritter Stock, die Turntables sind geliehen, es gibt Sternburg Export aus der Badewanne. Der Typ links neben dem Kühlschrank ist sichtlich angetan von ihrem Plan, durch Thailand und Vietnam zu backpacken und überhaupt von dem ganzen Mädchen. Aber bevor er sie je küsste im Laufe der Freitagnacht ist sie ihm zu wild und die Geschichte zu aussichtslos, mit einem lauwarmen Rest Bier quetscht er sich kurze Zeit später durch den Flur Richtung Dancefloor. Sie bleibt in der Küche und beschäftigt sich noch ein paar Minuten halbherzig mit der Frage, wen der Anwesenden sie mit nach Hause nehmen könnte ohne sich zum romantischen Frühstück zu verpflichten. Am Ende entscheidet der Alkohol und das, was bei Dunkelheit noch vielversprechend aussah fühlt sich Stunden später an wie der Anblick der zerdrückten <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Kippen im Waschbecken</span>. Das größte Wagnis bleibt betrunkenes Knutschen in der U-Bahn, etwas wie Liebe im Moment und ohne Fragen.<br /><br />Wir haben die Freiheit, in WG-Wohnzimmern an der Alternativität unserer Erwerbsbiografien zu feilen, den Zwang zu unter- bis unbezahlten Praktika und die Grenzenlosigkeit möglicher Beziehungsmodelle. Wir lieben unsere Freiheit und tun dies zu Recht, niemand wünscht sich zurück in die zähe Selbstverständlichkeit einer Vernunftehe. Auch wenn, wie Sven Hillenkamp in <a href="http://www.perlentaucher.de/buch/32972.html"><span style="font-style: italic;">Das Ende der Liebe</span></a> schreibt, die Vernunftehe zum Resultat eines zu verzweifelten und zu simultanen Strebens nach gesicherten Lebensverhältnissen, Liebe und <span style="color: rgb(255, 102, 102);">satisfaction</span> avancieren könnte. Denn wir fürchten unsere Freiheit mindestens ebenso sehr. Wenn wir heiraten, dann verheiraten wir uns mit Projektideen, insofern auch mit der Idee von der gesicherten Langzeitbeziehung. Und wir fürchten uns nicht genug, um nicht trotzdem alles zu wollen- doch hinreißen lassen wir uns höchstens zu Sturm und Drang in Zeitlupe. Während die Verfügbarkeit von Informationen und die Chance, uns multidimensional selbst zu entfalten, das Tempo des Alltags beschleunigt, werden wir zaghaft im Umgang mit dem Irrationalen. Auch wenn wir uns wünschen, wild und heftig zu lieben: nicht Leistung, sondern Herzblut soll sich lohnen. Für alles andere die Unverbindlichkeit eines <span style="color: rgb(255, 102, 102);">one-night-stands</span>.<br /><br />Die Welt steht uns offen, aber ein aufgeklapptes Notebook gereicht im Zweifelsfall zum Sicherheitsabstand. Sie ist immer direkt vor unserer Nase, die Welt, via Internet sehen wir ihr beim Zusammenwachsen zu und arbeiten währenddessen auf dem Sofa am perfekten Lebenslauf. Der Erwartungsdruck, den wir durch die Fülle der Möglichkeiten auf uns projiziert glauben, führt zu einem Pragmatismus, der Sven Hillenkamp an der Möglichkeit der Liebe zweifeln lässt. Doch sobald der Versuch, mit handwerklichen Methoden Beziehungsglück zu konstruieren der Erkenntnis des Chaos weicht, darf auch ein Kuss zwischen Tür und Angel unter dem Label <span style="font-style: italic;">Liebe</span> existieren. Es ist die Reproduktion vorzeitlicher Lebensformen, die hierfür eine Bereitschaft zum Einfamilienhaus voraussetzt. Schließlich entsteht aus dem Chaos oft nicht nur eine Idee, sondern ein neues Ideal. Und vielleicht eine neue Definition von Liebe, die der Unstetigkeit gerecht wird.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">+ soundtrack</span>: <a href="http://www.youtube.com/watch?v=41DCV46i-O0">Clara Luzia feat. Emma McGlynn // Faces</a>eva.ricardahttp://www.blogger.com/profile/09620910433485642455noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-60321892827394660182010-12-26T15:43:00.005+01:002010-12-26T17:45:54.596+01:00Boy, it's just a TV ShowEs muss beklemmend sein, schweißgebadet aus einem Traum aufzuwachen, in dem man auf dem Boden liegend zu einem elfenhaften Wesen mit himbeerroten Lippen aufblickt. Erst recht, wenn dieses Wesen einen an der Krawatte zieht und einen High Heel in die schwache Brust rammt. Und schlimmer noch, wenn die bösen Anzeichen aus dem Traum über den Frühstückstisch kriechen, wenn die Tageszeitung in Form einer Studie den nächsten vermeintlichen Beweis für das Aufziehen einer neuen <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Mädchenelite</span> vermeldet. Vor diesem Szenario scheinen geschlechterpolitische Fragen aus einer dem Feminismus entgegengesetzten Richtung an Relevanz zu gewinnen. Maskulismus wird zur verführerischen Fluchtperspektive vor der überhand nehmenden Weiblichkeit.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.photodonuts.com/wp-content/uploads/2010/12/Mariah-Jelena2.jpeg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 535px; height: 357px;" src="http://www.photodonuts.com/wp-content/uploads/2010/12/Mariah-Jelena2.jpeg" alt="" border="0" /></a>Der Maskulismus, per definitionem eine politische Betrachtung des Geschlechterverhältnisses mit dem Ziel der Beseitigung von männlicher Diskriminierung, ist in den 80er Jahren als Antonym zur Frauenbewegung entstanden. Die zugrunde liegende These geht also in erster Linie dahin, dass Männer von Frauen unterdrückt werden. Was nach verkehrter Welt aussieht, meinen die Protagonisten bitterernst. Dabei treten sie vorzugsweise unter dem Deckmantel der <span style="color: rgb(255, 102, 102);">digitalen Anonymität</span> in Internetforen auf, in denen sie sich in ihrer Wut auf starke Frauen gegenseitig bestätigen. Wahlweise kommentieren sie auf feministischen Blogs, deren Autorinnen sie – die Killerphrase - Frigidität unterstellen.<br /><br />Wenn die Debatte nicht schon derart von Vorurteilen aufgeladen und von argumentativer Niveaulosigkeit geprägt wäre, würde man sie gern bei der Hand nehmen und ein paar Dinge klarstellen. Der Mangel an Verständnis der Situation, aus dem sich Maskulismus nährt, setzt dort ein, wo eine Frau mit rotem Kussmund und High Heels als Bedrohung empfunden wird. Sie ist, wie vieles andere, eine mediale Inszenierung, die von Werbeagenturen ins Leben gerufen wurde, um Produkte abzusetzen. Und dies nicht etwa mithilfe eines qualifizierten Statements zu Rollenbildern, sondern durch die Darstellung einer Frau als <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Objekt</span>. Und der Mangel an Verständnis gipfelt in einer Auffassung von Feminismus, nach der das kaltherzige Weib nichts anderes im Sinn hat, als grausam die Herrschaft über das männliche Geschlecht an sich zu reißen. Klingt nach neunzehntem Jahrhundert.<br /><br />Liebe Maskulisten, würde man gerne sagen, habt keine Angst! - Wenn man als Frau nicht selbst in einer Position stecken würde, die keine <span style="color: rgb(0, 0, 0);">generösen Gesten</span> erlaubt. Während konservative Medien den Strom von Meldungen nicht abreißen lassen, in denen von benachteiligten Schuljungen und Abiturientinnenquoten die Rede ist, treten die tatsächlichen Aufstiegshindernisse von Frauen in den Hintergrund. Untermalt wird die Geschichte von den benachteiligten Jungs durch das spezifische Förderungsprogramm von Schwarz-Gelb unter Federführung von Kristina Schröder. Dabei ist es noch nicht an der Zeit, dass Frauenförderung von Männerförderung abgelöst werden könnte. Gleichberechtigung ist noch lange nicht erreicht, wenn ein paar Prozent mehr Mädchen für hochschulreif befunden werden und später diejenigen bleiben, die maßgeblich Verantwortung für Küche und Kinder tragen. Und es geht genau darum: um Gleichberechtigung. Denn welche intelligente Frau träumt allen Ernstes davon, einen Mann vor sich im Staub liegen zu sehen? Wahre Größe von Männern wird auch aus weiblicher Sicht eher dort zu verorten sein, wo Frauen als stark, aber nicht als stärker oder schwächer wahrgenommen und akzeptiert werden. Augenhöhe eben – nicht mehr, aber auch kein Finger breit weniger.<br /><br />Zuerst erschienen in <span style="font-style: italic;">der Freitag</span> 51-52/10: <a href="http://www.freitag.de/einzelheftbestellung/ausgabe-51-52-10">Die Weihnachtsnummer</a>.<br /><br />[Bild: <a href="http://www.mariahjelena.com/">Mariah Jelena</a> via <a href="http://www.photodonuts.com/mariah-jelena">photodonuts.com</a>]eva.ricardahttp://www.blogger.com/profile/09620910433485642455noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-41055322279839904802010-11-02T09:15:00.003+01:002010-11-02T09:27:22.509+01:00Was wollen wir eigentlich?<span style="font-weight: bold;">Beim Barcamp Frauen in der Berliner Kalkscheune wurde zwischen Pornografie und Familienplanung ein breites frauenpolitisches Spektrum diskutiert. Zurück bleiben mehr Fragen als Antworten.</span><br /><br />Je breiter die Themen, desto größer die Gefahr, sich in <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Diskussionsfetzen</span> zu verlieren. Und so ließ die offene Gestaltung des Barcamp Frauen, veranstaltet von der SPD und unterstützt von der Mädchenmannschaft, Vorwärts und dem Freitag, im Voraus zwei Schlüsse zu: Planlosigkeit oder Kalkül.<br /><br />Die Veranstaltung ist kostenlos, eingeladen sind alle, die Interesse an Geschlechterfragen haben. Doch das Format Barcamp, welches als Nebenprodukt des Web 2.0 entstanden ist, trägt seinen Teil zum tatsächlichen Publikum bei: zwischen ein paar vereinzelten Männern sind hauptsächlich Frauen zwischen 20 und 30 gekommen. Und wie sich später herausstellt zum Glück auch eine Handvoll Frauen aus deren Elterngeneration. Das gemeinsam erstellte Programm beginnt mit Porno, wird unterbrochen von <span style="color: rgb(255, 102, 102);">halbseidenen</span> Statements zum heutigen Stand der Frauenbewegung, nach der Mittagspause fortgesetzt mit einer Debatte über Intimchirurgie und einer Session zu herrschaftskritischen Räumen, abgeschlossen mit Widersprüchen und Chancen zwischen Mode und Feminismus. Womit das Angebot nur in Umrissen skizziert ist.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiBfZaCJXdmyhGGHAIKxW0ngBbLq0fD3960IrGGv1bCQCiPhDG-tFRswKHLI3ktrZ8yjYx4TOozJnbEgZLTjvdsXxYPrfVy8DXejg8QcZsNasA6hdT1_A2Pqfr5_jHo9jYcnouM44BFcF0/s1600/autumn.jpg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 320px; height: 214px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiBfZaCJXdmyhGGHAIKxW0ngBbLq0fD3960IrGGv1bCQCiPhDG-tFRswKHLI3ktrZ8yjYx4TOozJnbEgZLTjvdsXxYPrfVy8DXejg8QcZsNasA6hdT1_A2Pqfr5_jHo9jYcnouM44BFcF0/s320/autumn.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5534865658890535666" border="0" /></a><br />Die Ursachen für den verstockten Umgang der Gesellschaft mit weiblicher Sexualität etwa lassen sich kaum in 45 Minuten abhandeln. Doch hier realisiert sich vor allem der Nutzen des Veranstaltungsformats: Das große Interesse der BesucherInnen an Themen entlang der Intimsphäre geht über persönliche Voyeurismen hinaus – und ist Indiz für umfangreichen Gesprächsbedarf. Warum wachsen Mädchen mit der Vorstellung heran, <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Porno</span> sei etwas für Jungs? „<span style="font-weight: bold;">Der Busen gehört der ganzen Nation</span>“, meint eine Teilnehmerin – während die Vulva tabu bleibt. Sichtbar wird sie höchstens auf Youporn, dafür in Nahaufnahme und wird damit Teil des zweifelhaften Trends, den eigenen Intimbereich kosmetischer Chirurgie zu unterziehen, um einer Norm zu entsprechen, die bereits in Biologiebüchern an heranwachsende Augen gelangt.<br /><br />Weniger greifbar bleiben die Ergebnisse der Session zur Lage des Feminismus. Es scheint sich dazu ein Konglomerat von Müttern eingefunden zu haben, die über Anstrengungen zwischen Kindern und Karriere berichten. Ein Dauerbrenner, nicht zuletzt aufgrund der existentiellen Erfahrungen, die das Ideal eines gleichberechtigten Zusammenlebens auf seine härteste Probe stellen. Jedoch fehlt es der Debatte, in der der Satz „habt ihr das auch in der Nido gelesen...“ zum Einstieg gereicht, bereits im Ansatz an kritischer Bissigkeit und der ernsthaften Suche nach Lösungen. Das Stern-Magazin für die neue Generation hipper Bio-Eltern suggeriert Fortschrittlichkeit in Pastelltönen - und das transportierte Rollenbild schließt höchstens Väter ein, die ihren Beitrag zur Gleichberechtigung darin sehen, Designkinderwägen über den Prenzlauer Berg zu schieben. Auch unser Gespräch versickert ähnlich zwischen Klagen über schräge Blicke am Arbeitsplatz, „sich zerreiben“ fällt oft.<br /><br />Aber was wollen wir eigentlich? Die Gründe dafür, dass Feminismus viel mehr als nur historische Relevanz besitzt, liegen viel tiefer unter der Oberfläche, als dass man sie ohne zu zögern lokalisieren und beheben könnte. Auch die Verhaltensweisen, welche Frauen einschränken, ihnen Kompetenzen absprechen und sie zu Objekten stilisieren sind subtiler als noch vor zwanzig Jahren. Kein Personalchef würde sich offensiv aufgrund ihres Geschlechts gegen eine Bewerberin entscheiden und wenige Partner wagen noch zu behaupten, sie würden Küche und Kinder ihrer Freundin überlassen. „Früher fand unter Frauen noch ein viel regerer Austausch statt – davon ist heute viel verloren gegangen“, erzählt eine Teilnehmerin mittleren Alters, „sowohl über soziale Umgangsformen als auch über sexuelle Beziehungen. Gemeinsam waren wir wacher und auch mutiger, mit unseren Bedürfnissen offen umzugehen.“ Dass es heute an weiblicher Bereitschaft fehlt, sich mit feministischen Themen auseinanderzusetzen, ist überall spürbar. Die These, nach der sich die Frauenbewegung durch ihre Erfolge bereits abgeschafft hätte bietet dabei eine opportune Fluchtperspektive vor einem Thema mit angestaubtem Charme und mangelndem <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Sexappeal</span>. So fällt vielen Frauen der maskuline Umgangston im Büro zunächst nicht auf. Frustration stellt sich erst ein, wenn man über Jahre hinweg an keine neuen beruflichen Perspektiven gelangt und feststellt, dass man zu dem Teil der Beziehung geworden ist, der die Wäsche aufhängt und über den Inhalt des Kühlschranks informiert ist, um auf dem Weg nach Hause kurz noch ein paar Lebensmittel einzukaufen.<br /><br />Jede Einzelne von uns will irgendetwas, verfolgt individuelle Ziele und tritt dabei meist als Einzelkämpferin auf. Doch in erster Linie brauchen wir das Verbindende zurück. Denn wer würde heute noch Simone de Beauvoir lesen, solange die GesprächsparterInnen fehlen?<br /><br />Ebenso sind neue Impulse notwendig, um den Feminismus an unsere Zeit anzupassen, ihn loszulösen von seinem überkommenen Latzhosen-Image. Und notwendig ist nicht nur der Mut von Frauen, sich aktiv mit Feminismus zu befassen, sondern auch eine reflektierte männliche Sicht auf ein politisches und zwischenmenschliches Ungleichgewicht, das als solches erkannt werden muss. Das Barcamp Frauen hat in jedem Fall dazu beigetragen, eine intellektuelle Basis zu schaffen, von der aus weitergedacht und gehandelt werden kann. Und daran, dass sich Männer ebenfalls angesprochen fühlen, kann man im Titel noch feilen.eva.ricardahttp://www.blogger.com/profile/09620910433485642455noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-18206936818497413112010-10-26T14:43:00.008+02:002010-10-26T17:13:56.259+02:00Die kalte Hand der Technokratie<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgqg8284dVvxYrgdyGQA2OQVcx0ax-LHeqobwizGo78_XlN8A2LqMkPCm4SYpKj4rZ9IPbvJG4KB7PCL704S0adSuJGTrUYEjVuukWREW6MVCJhFP0sKZs9NantZkgMtIb3kibiRV6Se9c/s1600/protest.stef.jpg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 214px; height: 320px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgqg8284dVvxYrgdyGQA2OQVcx0ax-LHeqobwizGo78_XlN8A2LqMkPCm4SYpKj4rZ9IPbvJG4KB7PCL704S0adSuJGTrUYEjVuukWREW6MVCJhFP0sKZs9NantZkgMtIb3kibiRV6Se9c/s320/protest.stef.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5532353023652349890" border="0" /></a><br /><div style="text-align: center;">"WER WIND SÄT // WIRD STURM // ERNTEN"<br /></div><br />Wem die <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Liebe</span> fehlt in multimedialen Podiumsdiskussionen, Panels und halbherzigen Politiken, der begebe sich heute ab 17:00 in Sachen <span style="font-style: italic;">Stuttgart21</span> an den <a href="http://schwabenstreichberlin.wordpress.com/stuttgarter-protest-kultur-zug/">Potsdamer Platz</a>. Der Theaterregisseur <span style="font-style: italic;">Volker Lösch</span>, der momentan für die Produktion von <a href="http://schaubuehne.de/de_DE/program/repertoire/577711"><span style="font-style: italic;">Lulu - Die Nuttenrepublik</span></a> an der Berliner Schaubühne gastiert, hat ein feines Detail zu der Demonstration gegen das Großprojekt beigetragen: einen Bürgerchor aus Stuttgarter Projektgegnern, welche größtenteils heute morgen mit dem Protestzug aus dem Süden die Hauptstadt erreicht haben und <span style="color: rgb(255, 102, 102);">politikerverdrossenen</span> Berlinern. <span style="font-style: italic;">Lösch</span>, der chorische Sprechformen und ein Gemisch aus Laiendarstellern aus sämtlichen Schichten der Gesellschaft und professionellen Schauspielern zum Charakteristikum seiner Inszenierungen gemacht hat, setzt auch mit diesem neuen Beitrag zu den Protesten in Stuttgart konsequent sein Kunstverständnis um:<br /><br /><span style="font-style: italic; color: rgb(255, 102, 102);">Kunst ohne Anbindung an das Draußen, an die Zeit, in der ich lebe, finde ich sinnlos.</span><br /><br />Für die gute Sache habe ich mich heute morgen ins <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Bezirk_Reinickendorf">tiefste Reinickendorf</a> begeben, um an den Proben teilzunehmen. In wenigen Stunden ist dort bereits ein kleines Werk des Widerstands entstanden, dass das Herzblut der Beteiligten in sich trägt.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">+ background:</span> <a href="http://www.taz.de/1/zukunft/schwerpunkt-stuttgart-21/artikel/1/etabliert-doch-renitent/"><span style="font-style: italic;">Etabliert, doch renitent</span>: Vier Geschichten zu S21 in der<span style="font-style: italic;"> taz</span></a> // <a href="http://www.parkschuetzer.de/">parkschuetzer.de</a> // <a href="http://schwabenstreichberlin.wordpress.com/">schwabenstreichberlin.wordpress.com</a>eva.ricardahttp://www.blogger.com/profile/09620910433485642455noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-22401429202165046412010-09-28T16:15:00.006+02:002010-10-01T11:40:43.291+02:00Lady, Hand aufs HerzVor kurzem schrieb ich <a href="http://www.freitag.de/kultur/1037-medientagebuch">über Alice Schwarzer</a>, über ihre neueste <span style="font-style: italic;">Bild</span>-Kampagne und über ihre mediale Krönung zur Chef-Feministin. Über eine Frau, die viel erreicht und nicht mehr viel zu sagen hat. Dennoch gilt sie immernoch vielen als feministische Galionsfigur. So lange sie, wenn auch nur scheinbar und für die Öffentlichkeit, die Zügel in der Hand hält, ist die Diskussion um die heutige Identität des Feminismus noch lange nicht am Ende.<br /><br />Es mag einst notwendig gewesen sein, sich von Weiblichem abzugrenzen, Ellenbogen auszufahren und kratzbürstig zu sein um die einseitige Behaglichkeit patriarchalischer Verhältnisse aufzubrechen. Wie uns Frau Merkel täglich vor Augen führt zum Teil auch heute noch ein <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Erfolgsmodell</span> - dabei besteht die Schnittmenge zwischen ihr und mir einzig im Geschlecht. Die Problematik liegt darin, dass auf zu vielfältigen Kanälen kommuniziert wird es gäbe nichts zwischen Angela und dem überschminkten Kätzchenklischee. Mit freundlicher <a href="http://www.aliceschwarzer.de/publikationen/aliceschwarzer-artikel-essays/kernthemen/bundeskanzlerin/interview-lvz/">Unterstützung</a> von <span style="font-style: italic;">aliceschwarzer.de</span>.<br /><br /><a href="http://asset1.itsnicethat.com/store/images/000/007/026/main/jw_itsnicethat_004_.jpg?1283759782"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 535px; height: 301px;" src="http://asset1.itsnicethat.com/store/images/000/007/026/main/jw_itsnicethat_004_.jpg?1283759782" alt="" border="0" /></a>Der scheinbare Mangel an Alternativen schafft die Distanz zum Begriff "Feminismus" - und <a href="http://antjeschrupp.com/2010/05/25/funfzehn-thesen-zu-feminismus-und-post-gender/">post-gender</a> ist so viel einfacher. Die <span style="font-style: italic;">Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung</span> ließ es sich Mitte diesen Monats <a href="http://www.indiskretionehrensache.de/2010/09/der-alltagliche-sexismus-der-frankfurter-allgemeinen-sonntagszeitung/">nicht nehmen</a>, vor Augen zu führen, wie weit wir dennoch davon entfernt sind. "<span style="font-style: italic;">Zapateros Püppchen</span>" ist eine Aneinanderreihung von Streetstyle-Fotos in durchschnittlicher Dilettanz - im Fokus die Ministerinnen der Zapatero-Regierung. Anstelle von politischer Kompetenz werden ihre Ausschnitte hervorgehoben. Hatte die <span style="font-style: italic;">FAS</span> noch eine Woche zuvor einen Text über weibliche Karrierechancen und Aufstiegshemmnisse veröffentlicht, druckt sie wenig später einen Journalisten, dessen Vorstellung von Brüsten vielleicht das einzig Mehrdimensionale ist, was ihn zu den Zeilen bewegte.<br /><br />Während besagter Journalist, Leo Wieland, nonchalant einen scheinbar politischen Text auf die Objektsqualität der Protagonistinnen beschränkt, von der Leyen als Mutteridol zwischen Rednerpulten flaniert und <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Elterngeld">Herdprämien</a> wieder an Konjunktur gewinnen brauchen wir Feminismus, schon allein fürs <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Herz</span>. Es gibt ihn, diesen neuen Feminismus, der sowohl der Verbitterung einer Emma-Redakteurin als auch der Banalität mancher Post-Gender-Thesen etwas entgegenzusetzen hat. Der eine neue Weiblichkeit prägen könnte, die stellenweise bereits gelebt aber noch zu selten mit den Anliegen der Gleichberechtigung verknüpft wird. Die Vorstellung, dass Frauen sich in Kleider zwängten und Lippenstift auflegten, um mit signalfarben untermaltem Augenaufschlag Ziele anzuvisieren, ist längst überkommen. Ebenso ihre Alternative größtmöglicher Unweiblichkeit. Es gibt tausend Wege, sich als Frau mit Mode zu beschäftigen, ohne sich dabei in die Untiefen des Instyle-Niveaus zu begeben. Oder Lippenstift zu tragen. Es fehlt nicht an grauen Grabenkämpfen, sondern an Respekt vor der Subjektivität. Und an Mut zu kommunizieren, dass noch nicht alles gut ist.<br /><br />Für neue Einflüsse, Ideen und Hintergründe hierzu will ich (<a href="http://www.freitag.de/community/blogs/eva-lautsch/ankuendigung-barcamp-frauen-2010">nochmals</a>) eine Veranstaltung ans Herz legen:<br /><br />Am 30. Oktober findet in der Berliner Kalkscheune das <a href="http://barcampfrauen.mixxt.de/">Barcamp Frauen</a> statt. Der Eintritt ist frei, Vorschläge zu Workshops und Diskussionen sowie Themenwünsche können ab sofort auf der <a href="http://barcampfrauen.mixxt.de/">offiziellen Seite</a> zum Barcamp eingebracht werden. Ganz im Sinne des zeitgemäßen Diskurses ist auch männliche Präsenz herzlichst erwünscht.<br /><br />[Bild: <a href="http://www.justinwaldron.com/">Justin Waldron</a> via <a href="http://www.itsnicethat.com/user/justin-waldron"><span style="font-style: italic;">itsnicethat.com</span></a>]Unknownnoreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-48741380955091443342010-09-23T15:55:00.008+02:002010-09-24T12:52:32.686+02:00In a Manner of Speaking<div style="text-align: left;"><span style="font-weight: bold; color: rgb(255, 102, 102);">In a manner of speaking</span><br /><span style="font-weight: bold; color: rgb(255, 102, 102);">I just want to say</span><br /><span style="font-weight: bold; color: rgb(255, 102, 102);">that I could never forget the way</span><br /><span style="font-weight: bold; color: rgb(255, 102, 102);">you told me everything</span><br /><span style="font-weight: bold; color: rgb(255, 102, 102);">by saying nothing</span><br /><a href="http://www.youtube.com/watch?v=0ZilC3ldN84"><span style="font-style: italic;">Nouvelle Vague // In a Manner of Speaking</span></a><br /></div><br />Bei Verlassen des Saals steigt einem der Geruch von Restmüll in die Nase, dreckig und verwaist bleibt die Bühne zurück. <a href="http://www.kulturserver.de/-/kulturschaffende/detail/54183">Ivo van Hove</a> gibt mit seiner Inszenierung von Molières <a style="font-style: italic;" href="http://www.schaubuehne.de/de_DE/program/repertoire/577700">Der Menschenfeind</a> an der Berliner Schaubühne Gefühl und Gesellschaft neue Formen.<br /><br /><a href="http://data.heimat.de/pics/6/0/c/9/2/ec_60c92062a563b1f58e2537046e478211.jpg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 567px; height: 378px;" src="http://data.heimat.de/pics/6/0/c/9/2/ec_60c92062a563b1f58e2537046e478211.jpg" alt="" border="0" /></a>Aufrichtigkeit und Schmerz. Das Stück beschreibt den adeligen Menschenfeind Alceste, gespielt von <a href="http://www.schaubuehne.de/de_DE/ensemble/detail/12678">Lars Eidinger</a>, der die Gesellschaft für ihre Lüge und Heuchelei verabscheut. Sich selbst hat er zum Ziel gesetzt, über die Grenzen aller Umgangsformen hinaus ehrlich zu leben. So lässt er den Höfling Oronte (<a href="http://www.schaubuehne.de/de_DE/ensemble/detail/12966">David Ruland</a>), der ihn nach seiner Meinung fragt, schonungslos wissen, was von dessen stümperhaftem Sonett zu halten sei. Als dieser verärgert vor Gericht ziehen will sieht sich Alceste in dem Bild seiner Mitmenschen bestätigt und plant genussvoll, den Prozess zu verlieren. Dabei ist er einer der hasst und ebenso kompromisslos liebt. Er entflammt für die schöne Witwe Célimène (<a href="http://www.schaubuehne.de/de_DE/ensemble/detail/37312">Judith Rosmair</a>), die im Gegensatz zu ihm mit der Gesellschaft, mit den Männern kokettiert, nicht allein sein kann und ihn doch, vielleicht, ein bisschen gegenliebt.<br /><br />Van Hove inszeniert einen beeindruckend körperlichen Lars Eidinger, der sich selbst gegen die Lüge vollständig dekonstruiert, sich bis ins Rektum mit Lebensmitteln beschmiert und in mitreißender Rage ein Bühnenbild aus dem Inhalt von Müllsäcken erschafft. Bestechende Tiefenschärfe im sozialen Morast. Das zunächst als Schwäche der Regie diagnostizierte Gefuchtel mit <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Apple-Produkten</span> erhält im Kontrast des Gestanks seine Daseinsberechtigung, wird zum gewollten und gekonnten Sinnbild im Jetzt. Die Erschütterung wird fühlbar wenn er schreit <span style="font-weight: bold; color: rgb(255, 102, 102);">hier hast du mein Herz</span>, einer, der fällt nachdem ihm das einzig Geliebte genommen scheint.<br /><br />Die Vorlage Molières aus dem 17. Jahrhundert lässt perpetuierte Rollenklischees, die schöne Unstete und der aufrecht Liebende, vermuten. Dennoch gelingt es der Inszenierung, auch von Célimène ein tiefgründiges Bild zu zeichnen, dass letzten Endes ihre klatschhafte <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Koketterie</span> als Angst vor Einsamkeit enttarnt. Und das macht sie nicht zur Frau sondern zum Menschen, gleich den Männern, die Alceste umgeben.<br /><br />Das Ende: ein verzweifelter Kuss. Ihr fehlt der Mut um durchzubrennen, ihm fehlt die Kraft zu bleiben. Ob er allein geht bleibt offen.<br /><br />Vor drei Jahren hat van Hove den <span style="font-style: italic;">Menschenfeind</span> bereits in New York inszeniert. Es scheint ihn eine besondere Faszination zu treiben, es wieder und diesmal in Berlin zu tun („ein heiliger Ort für Theater“, wie er <a href="http://www.zitty.de/kultur-buehne/64165/">findet</a>). Im Interview mit der <span style="font-style: italic;">zitty</span> gibt er folgende <a href="http://www.zitty.de/kultur-buehne/64165/">Erklärung</a>: „Molières Dramen sind Sozialdramen, sie handeln von seiner Gesellschaft und gleichzeitig von der unseren. Seine Typen sind Metaphern, Figuren, die uns über das Heute nachdenken lassen.“ Dafür und für die Liebe darin beste 120 Minuten.<br /><br />[Bild: <a href="http://www.schaubuehne.de/de_DE/program/repertoire/577700">Schaubühne</a>]Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-2242273515026941482010-09-17T14:20:00.005+02:002010-09-17T16:25:09.769+02:00Peppermint Tea and Pink BalloonsWenn ich die Wohnungstür aufschließe, muss ich noch immer Kisten zur Seite schieben und über Farbrollen steigen. Währenddessen gruppiert sich der Soundtrack einer Stadt um mein Wohnzimmerchaos.<br /><br /><a href="http://img688.imageshack.us/img688/6048/tempelhof3.jpg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 428px; height: 286px;" src="http://img688.imageshack.us/img688/6048/tempelhof3.jpg" alt="" border="0" /></a>Ein Zuhause im Prenzlauer Berg, das in sanftes Licht getauchte Schaufenster einer Stadt aus Hässlichkeit und kreativen Glanzpunkten, Kaputtem, manchen Konstanten und dem Unzählbaren, das ständig neu entsteht. Rechts von mir der Kollwitzplatz mit seinen bunten Samstagen für Bio-Eltern, die Vintage zu Designerpreisen erstehen. Links der Mauerpark für <a href="http://www.mauerpark.info/kultur/mauerparkkaraoke/">Karaoke</a> nach dem Katerfrühstück und die Ader der Realität, die Schönhauser Allee, erholsam ehrlich mitten durch das plastische Paradies. Alles in allem ein großes Herz für meinen Kiez.<br /><br />In den ersten 48 Stunden belustigt durch die Frage, ob der Konsum von <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Club-Mate">Club Mate</a> in der Tram <a href="http://www.freitag.de/community/blogs/eva-lautsch">zur Arbeit</a> mich zum Hipster stempeln würde, ist das Sujet längst in den Hintergrund getreten, schließlich beinhaltet die 0,5l-Glasflasche feinstes Koffein. Die Zweitrangigkeit des Anderen im Subtext.<br /><br />Am vergangenen Wochenende besonders von Nöten, hielt die <a href="http://www.berlin-music-week.de/">Berlin Music Week</a> doch unter anderem eine neue Art der Pop-Queen bereit, die sich nicht ausschließlich musikalisch, sondern vor allem der Performance wegen Zeilen verdient. Wenn <a href="http://www.myspace.com/robynmyspace">Robyn</a> auf der Bühne eine Banane verspeist, so tut sie dies gekonnt unlasziv und schleudert den Rest der Frucht mit vollem Mund in ein tanzendes Publikum. Diese Frau traf die richtige Entscheidung, als sie sich von ihrem Major Label trennte und im selben Moment aus dem Schatten populärer amerikanischer Pop-Girlies trat.<br /><br />Im Übrigen begleitet mich seit einigen Tagen ein <a href="http://www.youtube.com/watch?v=KyCyeZVv_hU">Lied</a> des Norwegers <a href="http://www.thomasdybdahl.com/#/english">Thomas Dybdahl</a> auf Schritt und Tritt, die Stadt ist laut und manchmal gedämpft, fast still, <span style="font-style: italic; color: rgb(255, 102, 102);">between peppermint tea and pink balloons</span>. Abgesehen vom Regen in Bindfäden hege ich Verliebtheiten für beinahe Sämtliches.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">+ to read:</span> <a href="http://www.freitag.de/kultur/1037-medientagebuch">Der Schwarzersche Kanal</a> //<span style="font-style: italic;"> derFreitag</span>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-12045932161162818222010-08-03T01:05:00.001+02:002010-08-05T17:33:54.236+02:00Raindrops and White Dresses<span style="font-weight: bold; color: rgb(255, 102, 102);">The space between what's wrong and right</span>, zwei Finger breit und in Spielfilmlänge, keine Fragen mehr, nur Antworten, die ihre Gültigkeit im Vorbeiziehen verlieren.<br /><br />Ich bin einstweilen vor Ort, um das Bild einer deutschen Frau aus den Angeln zu heben - und bleibe als solche zurück, <span style="font-weight: bold; color: rgb(255, 102, 102);">in reverse</span>, nasse Haarsträhnen kleben an meinem inneren Auge - it always happens to us. Während Pläne über mehrstöckige Hochzeitstorten und Immobilienkäufe meiner Generation präsenter zu sein scheinen als erwartet, behalte ich Stunden für mich, die jedes weiße Kleid ersetzen. Wieder Regen über der Stadt, fliehende Familien mit Einweggrills und Kinderwägen, über die sich die Atmosphäre der Nacht legt. Neue kühle und klare Luft auf einem Bahnsteig, der Definitionen des Moments in Telekommunikation verwässert.<br /><br />Das Reale, Greifbare findet seinen Platz jenseits der halsbrecherischen Versuche, Gefühl zu kategorisieren, Immobilien und Hausfrauenträume als Streben nach der leeren Versprechung von zertifizierter Gewissheit - es scheint, als gewänne die Vernunftehe wieder an <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Salonfähigkeit</span>.<br /><br />Aus Vernunft werden Universitäten mit Exzellenzprädikat besucht, emotionslose Wertgegenstände angehäuft und in Schatzkisten auf dem dritten Brett einer Biedermeier-Schrankwand verstaut, versteckt vor der Aussichtslosigkeit des Unterfangens, sich die Unaufgeregtheit <span style="color: rgb(255, 102, 102);">schönzukaufen</span>. Die Risiken und Nebenwirkungen verbieten Liebeshochzeiten.<br /><br />Ich ziehe es vor, mich mit der Hauptstadt zu verheiraten und mit der Erinnerung an das Fingerspitzengefühl eines Moments, der sich Kategorien verweigert. Polygamie mit Unileben, Buchstaben auf Bildschirmen, Liedtexten, Cappuccinos und mir, nur wenige unmögliche Verbindungen. <span style="color: rgb(255, 102, 102); font-weight: bold;">The answers aren't so easy to find, the questions will have to do</span>. So lange keine Antworten, die Denkprozesse abstumpfen aus Apathie. Wenn die Zahl der Antworten die der Fragen überwöge würde ich nicht mit einem Glas Weißwein neben der Tastatur auf die Dächer Berlins blicken und schreiben, aus Mangel an Stoff, der ein Kleid aus Worten verdiente.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjipGjlfIpT94Grep9TKoV83PrxmpakJHj8z77Kb9GaEGMAM2Z9PxxBOzQ8NRV1sTuJxiV5bJ_wSecX8bMKH__zTNYM5Pr2czPLQrBt3jjFARilTgyKWdE3Tc55tmoq5RQi3bzqoYPoJEQ/s1600/DSC_0441.JPG"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 268px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjipGjlfIpT94Grep9TKoV83PrxmpakJHj8z77Kb9GaEGMAM2Z9PxxBOzQ8NRV1sTuJxiV5bJ_wSecX8bMKH__zTNYM5Pr2czPLQrBt3jjFARilTgyKWdE3Tc55tmoq5RQi3bzqoYPoJEQ/s400/DSC_0441.JPG" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5499474332128592194" border="0" /></a><span style="font-weight: bold;">+ Soundtrack</span>: Lindsay Harper // <a href="http://www.youtube.com/watch?v=j5C8UTPLTOo">All Over Me</a>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-78644848079387259832010-07-16T15:47:00.008+02:002010-07-17T15:27:40.652+02:00Achtung, es bewegt sichSzenen auf der Autobahn, müde Augen nach zerredeten Nächten, zerknautscht, zerliebt. Ein heftiger Regenguss zwischen Amsterdam und Brüssel, den Geschmack von lauwarmer Cola auf der Zunge, im Radio läuft <a href="http://www.youtube.com/watch?v=bCDIt50hRDs">Lemon Tree</a>.<br /><br />Der süße Hauch der Unmöglichkeit zwischen zwei Enden der Welt verbindet sich mit dem Lippenstift am Rand meines Weinglases in der Dämmerung, Erinnerungsaustausch via jpeg-Daten in einer europäischen Nacht vor dem nächsten Abschied. The four of us, die vor vier Jahren zwischen den Kronen der Brisbane Skyline von Freiheit träumten, nun auf vier Sitzen eines gebrauchten Opel Astra, ein Roadtrip über Freundschaft und Fantasien, Exzess und eigenen Ethos.<br /><br />Ein Augenpaar, das in Nahaufnahme verbleibt, mich ungläubig blinzeln lässt - vier Jahre zwischen zwei Herzen, ein Wimpernschlag in der Zeit.<br /><br />Für mich ein Abschied auf der Laderampe eines Transporters, mein Heidelberger Leben in Kisten verstaut und auf dem Weg nach Berlin, ein Stück Vergangenheit und ein Stück neues Jetzt als Wegzehrung.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhwcDlVthrjE_6qDCu0fIGDW0EiYX-MsbRThloxFFNTUTbNLLTwY3AQmWPt9h1IqefbBZ2SJ5t_2LydoFh0oPEJK5nHItYOs4MCizVl-mpLlhMviph9glBrb6jWyJFTlzxBHiwCQs_Iw8o/s1600/DSC_0087.JPG"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 204px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhwcDlVthrjE_6qDCu0fIGDW0EiYX-MsbRThloxFFNTUTbNLLTwY3AQmWPt9h1IqefbBZ2SJ5t_2LydoFh0oPEJK5nHItYOs4MCizVl-mpLlhMviph9glBrb6jWyJFTlzxBHiwCQs_Iw8o/s400/DSC_0087.JPG" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5494859530028847250" border="0" /></a><span style="font-weight: bold; color: rgb(255, 102, 102);">Sag, magst du was du siehst // oder siehst du was du möchtest // siehst du, was du möchtest // hält nicht still, es dreht sich // hältst du es aus oder hältst du es an // hältst du es klein - vergeblich // halt dich raus oder halt dich fest // Achtung, es bewegt sich.</span><br /><a style="font-style: italic;" href="http://www.youtube.com/watch?v=YGfJseAEtrM">Wir Sind Helden - Für Nichts Garantieren</a><br /><br /><span style="font-weight: bold;">+ soundtrack:</span> <a href="http://www.youtube.com/watch?v=nnKJPRY7yDE">The D<span id="eow-title" class="" title="The dø - The bridge is Broken">ø</span> - The Bridge</a> +++ <a href="http://www.youtube.com/watch?v=EYQQI6MfBWI">Wir Sind Helden - Labyrinth</a> +++ <a href="http://www.youtube.com/watch?v=p1wmz6OBVHI">Beau Young - Just a Memory</a>Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-44493315861800020852010-07-02T15:00:00.008+02:002010-07-02T19:22:16.755+02:00Falsche Wimpern<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi3uGd6lanQ6OiGHYUAVHeNlfKwjbcYdQ674YliZ9HHWKzmDJf1rUj6tL4HfWUPWLpqptz-YCrFzwkk16y0-yKIJ0JS-hvquD0YoJEOOx1SHxHDjZWX3AFs9HNHpvDjzDxn_RW44c-Hh_4/s1600/CIMG0312.JPG"><br /></a>Es riecht nach Chlor und zerlaufener Eiskreme, knappe Kleidung in erster Linie zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen bei 30 Grad im Schatten, nachrangig zur Förderung von Sexismen.<br /><br />Vor kurzem versuchte das <span style="font-style: italic;">SZ-Magazin</span> <a href="http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/33912">glauben zu machen</a>, dass Pornoqueens als Feministinnen von heute gelten wollten und die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte dabei bereits zu großen Teilen zunichte gemacht wären. Charlotte Raven schreibt von einer neuen Wortschöpfung, <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Femizissmus</span>, der Kreuzung von Narzissmus und Feminismus, die uns empört aufhorchen lassen soll, die gute alte Zeit in höchste Höhen lobend, die Gegenwart in Sack und Asche. Die sexuelle Freiheit als Errungenschaft sei zum Zwang geworden, die Schwestern von einst als Gegenspielerinnen im Kampf um Schönheit, Anerkennung und maximale Vielfalt im Sexleben, <span style="color: rgb(255, 102, 102);">oversexed and overfucked</span>. Persönliche Bedürfnisse träten zu Gunsten eines höheren Erzählwertes ausgefallener Praktiken zurück, Frauen machten sich mit falschem Stolz auf Bartresen tanzend zu den Püppchen einer machoesken Gesellschaft. Das Szenario von sich selbst zu Objekten stilisierenden Weibchen ist dabei ebenso schockierend wie Ravens soziale Wunschvorstellung:<br /><br /><span style="font-weight: bold; font-style: italic; color: rgb(255, 102, 102);" class="fliesstext">"Wir würden auf die falschen Wimpern einer Katie Price pfeifen. Wir würden unsere Lust an der Missionarsstellung mit dem Menschen neben uns im Bett wiederentdecken. In jeder Sphäre unseres Lebens wären wir frei genug, uns für die Normalität zu entscheiden."</span><br /><br />Mit frisch gekürztem Schopf, dessen Spitzen an manchen Stellen keine zwei Zentimeter über die Kopfhaut ragen müsste ich es angesichts dessen bedauern, dass mein Deckhaar keinen Lockenwickler mehr zu fassen vermag. Ebenso ist der Schluss zu simpel, die Brüste einer Frau, die ihre Objektivierung zur Vollkommenheit gebracht hat, als bedauernswerte Idole der "Modernen Frau" zu betrachten. Die überzogene Sexualisierung heute aufwachsender Teenager ist nicht mit Texten zu bekämpfen, die nach <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Lippenstiftverbot</span> klingen - und berechtigt erscheint auch die Frage, wie Charlotte Raven zur Bedeutung der Missionarsstellung in Bezug auf die männliche Dominanz in Schlafzimmern steht. Der Hauch eines zur Untermauerung schwarzweißer Thesen unbedingt gewollten Widerspruchs schwebt zwischen den Zeilen, des Widerspruchs zwischen Weiblichkeit und Feminismus, der sich bei genauer Betrachtung ebenso unbedingt verflüchtigen muss. Intelligente Weiblichkeit kennt keine Parallelen zu Frauen im Katie-Price-Format und bildet den gesünderen Kontrast zu <a href="http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,687538,00.html">kosmetischen Vaginaleingriffen</a> als eine versuchte Bekehrung zu halbhohen Küchengardinen, Synonym für altbewehrte Verhältnisse der Intimität.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi3uGd6lanQ6OiGHYUAVHeNlfKwjbcYdQ674YliZ9HHWKzmDJf1rUj6tL4HfWUPWLpqptz-YCrFzwkk16y0-yKIJ0JS-hvquD0YoJEOOx1SHxHDjZWX3AFs9HNHpvDjzDxn_RW44c-Hh_4/s1600/CIMG0312.JPG"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 300px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi3uGd6lanQ6OiGHYUAVHeNlfKwjbcYdQ674YliZ9HHWKzmDJf1rUj6tL4HfWUPWLpqptz-YCrFzwkk16y0-yKIJ0JS-hvquD0YoJEOOx1SHxHDjZWX3AFs9HNHpvDjzDxn_RW44c-Hh_4/s400/CIMG0312.JPG" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5489351886642827250" border="0" /></a><span style="font-style: italic; font-weight: bold;">B</span><span style="font-style: italic; font-weight: bold;">ye-bye Sisterhood</span> <a href="http://www.schnittchen-online.com/blog/wp-content/uploads/2010/05/missy_cover.jpg">titelt</a> das <span style="font-style: italic;">Missy Magazine</span> zum selben Thema - mit wesentlich interessanteren Ergebnissen. Das Problem wird weniger in der vermeintlich sträflichen Abkehr von gesellschaftlichen Konstanten als in mangelnder weiblicher Solidarität verortet. Der Druck auf fünfzehnjährige Mädchen, das krasseste, interessanteste und freizügigste Leben führen zu müssen könnte wesentlich geringer sein, wenn ihnen von Frauen zwischen 20 und 30 nicht ein unerbittliches Konkurrenzprinzip vorgelebt würde. Der persönliche Erfolg, der für viele das Selbstverständnis bestimmt, wird ohne Rücksicht auf männliche oder weibliche Verluste angestrebt während frau dem Feminismus Gestrigkeit bescheinigt, das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen, überkommene gesetzliche Regelungen wie die des Ehegattensplittings und allem voran ihre Mitstreiterinnen ignorierend. Der Wunsch ist naheliegend, sich bei all der als Freiheit missverstandenen Rücksichtslosigkeit auch in intimsten Sphären übertreffen zu wollen - rücksichtslos nicht zuletzt gegenüber sich selbst.<br /><br />Das Symptom <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Femizissmus</span> trägt einen realitätsnahen Kern - und doch kann die so beschränkte Freiheit nicht mit der Norm gleichgesetzt werden. Weibliche Freiheit liegt vielmehr darin, die eigenen Normen selbst zu setzen. Sie zu verwirklichen bedeutet, sich ihrer Mängel bewusst zu werden.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Nachtrag</span>.<br />Letzte Tage in Heidelberg zerrinnen unterdessen klebrig wie einst gefrorenes Schokoladeneis, die Melancholie eines ersten Abschieds zu kitschigen Gitarrenklängen im Sonnenuntergang. Vorboten Berlins irgendwo auf der Autobahn zwischen Stuttgart und Amsterdam, Vorfreude und deutlich mehr Nostalgie als erwartet.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">+ Soundtrack:</span> Kate Nash // <a href="http://www.youtube.com/watch?v=y0AECYA6dRY">I Hate Seagulls</a> +++ The Whitest Boy Alive // <a href="http://www.youtube.com/watch?v=X1_pwcr-la4">Above You</a>Unknownnoreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-45440119652851170022010-06-01T17:56:00.006+02:002010-06-01T18:48:28.753+02:00impressions to go<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi4-aRzYH3QzAFt6TpAQdttJGooHKwmHKLncP3s_-NheRFmSAbgAIN5TVuaq0lj-7mL-lKcfo8mb2fNFScXBZahTaBGasBFESOhkrFvwRFLduR5YkBCJE-VUpyAROX6io5j63Rbdjjvc5s/s1600/DSC_0313.JPG"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 268px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi4-aRzYH3QzAFt6TpAQdttJGooHKwmHKLncP3s_-NheRFmSAbgAIN5TVuaq0lj-7mL-lKcfo8mb2fNFScXBZahTaBGasBFESOhkrFvwRFLduR5YkBCJE-VUpyAROX6io5j63Rbdjjvc5s/s400/DSC_0313.JPG" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5477840602061467490" border="0" /></a>Ein auf meinem letzten Streifzug durch Hamburg abgelichteter Samstag in einer Stadt mit vielen Impulsen und alten Arroganzen. Zumal meine Fingerspitzen <span style="color: rgb(255, 102, 102);">on the road</span> flinker auf dem Kamerauslöser sind als auf der Tastatur, verzichte ich für den Moment bis auf einige Hinweise auf weiteres Textwerk.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">to read:</span> +++ <a href="http://www.sueddeutsche.de/politik/familienreport-immer-mehr-frauen-ernaehren-ihre-familien-1.952580">"Immer mehr Frauen ernähren ihre Familien"</a> // die <span style="font-style: italic;">SZ</span> zum Familienreport 2010 +++<a href="http://blogs.arte.tv/LEUROPE_EN_BLOGS/frontUser.do?method=getHomePage"> "It takes courage from women not to shy away from important responsabilities"</a> // <span style="font-style: italic;">L'Europe en blogs</span> auf <span style="font-style: italic;">blogs.arte.tv</span> zur Frage "Wie macho ist die EU?" +++ <a href="http://www.bildblog.de/19212/gewaltige-unterschiede/">"Gewaltige Unterschiede"</a> //<span style="font-style: italic;">bildblog.de</span> zum vermeintlichen Anstieg der Gewalt gegen Polizisten +++<br /><br /><span style="font-weight: bold;">soundtrack:</span> +++ <a href="http://www.youtube.com/watch?v=gWDaxuElU7M">The Whitest Boy Alive // Intentions</a> +++Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-22513451180051603572010-05-22T18:29:00.000+02:002010-05-22T19:08:54.105+02:00like a man<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgnnW46H9ek6o9Kr14MEDZUGl8Vt6Lc6mjPCjI6ZmICei8ooLVXd2_gwm1lbUZnT93HXiUrzbsQJWTaQ5bghmrjgyPY8YY4z5yfOSjQbt-_ObOw59G9x8ZRhJXa1C8pAlwlyyk-hVFSh-c/s1600/DSC_0363.JPG"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 240px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgnnW46H9ek6o9Kr14MEDZUGl8Vt6Lc6mjPCjI6ZmICei8ooLVXd2_gwm1lbUZnT93HXiUrzbsQJWTaQ5bghmrjgyPY8YY4z5yfOSjQbt-_ObOw59G9x8ZRhJXa1C8pAlwlyyk-hVFSh-c/s400/DSC_0363.JPG" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5474140664590786386" border="0" /></a>An einem verregneten Heidelberger Nachmittag erzähle ich manchmal sogar Liebesgeschichten. So wie diese, deren Ausgang ungewiss bleibt, die die Frage offen lässt, ob die Selbstbestimmtheit unbequem macht. Ich neige dazu, sie manchmal begraben zu glauben, die Zeiten, in denen Männer mit wiegenden Hüften und vollen Kussmündern erobert waren, die Hüften breiter und die Bierbäuche voller wurden, im Laufe der Ehe. Im Laufe der Zeit sitzen wir heute vor Laptops, Smartphone-Screens und an Bartresen, frei, individuell, mutig und missverstehen in unserem Streben nach sozialen <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Sicherheiten</span>, dass Liebe, das Wort, das mich zaudern lässt, bevor ich die Buchstaben aneinanderreihe, nicht Besitz bedeutet.<br /><br />Die vier Damen aus New York, die einst antraten, der breiten Masse zwischen Cocktailgläsern, leicht und amerikanisch, die Emanzipation sexueller Beziehungen in Technicolor zu erklären, scheitern letzten Endes - bis auf wenige Ausnahmen - an widersprüchlichem Gefühl und daraus resultierenden Besitzansprüchen. Sex like a man, das episodisch proklamierte Ziel nach dem Scheitern einer weiteren vielversprechenden Bindung, zerbricht an der inneren Paradoxie, die dem weiblichen Part die Gefühle und dem männlichen die animalische Kälte zuschreibt. Trotz dessen wurde, <span style="color: rgb(255, 102, 102);">cheers</span>, Carrie Bradshaw vom britischen Guardian zur feministischen Ikone des letzten Jahrzehnts <a href="http://www.guardian.co.uk/world/2009/dec/22/carrie-bradshaw-icons-of-decade">gekürt</a>, der es ungeachtet der eigenen Slogans nicht gelingt, ein Dasein abseits der Torschlusspanik vorzuleben. Die Krux liegt in dem die Geschlechter stigmatisierenden Mythos, in dem Frauen ihr Herz an Männer verlieren, deren <span style="color: rgb(255, 102, 102);">emotionales Engagement</span> sich auf Hotel- oder Schlafzimmer beschränkt. Carrie und ihre drei Freundinnen vermitteln ein Frauenbild, das sich zwar in seiner Fortschrittlichkeit von der übrigen Serienlandschaft abhebt - und doch bleiben neunzig Prozent der Botschaft süße Nebensächlichkeit und ein zurückbleibender Hauch Unverständnis.<br /><br />Von Bildschirmen losgelöst geht es nicht um Abkehr von altbewehrten monogamen Lebensformen, lediglich um Toleranz bezüglich der <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Schattierungen von Herzensrot</span>, und abseits des kühlen Klischees macht ein Lied, ein Satz, ein gemeinsamer Blick ins Morgengrauen - Gefühl - den Moment zu mehr als einem Wimpernschlag zwischen Laken. Unabhängig davon, ob daraus gemeinsame Einfamilienhäuser erwachsen. Sowohl der soziale als auch der Respekt vor sich selbst werden stereotype Stammtischbilder von naiven Flittchen in die Vergessenheit befördern, die ihnen gebührt, auch wenn sich die Blicke nach dem einen Morgen nicht mehr kreuzen. Selbstbestimmtheit macht Beziehungen vielleicht unbequemer und führt mit Sicherheit Besitzansprüche ad absurdum. Die <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Kunst</span>, aber vielleicht nicht das Ziel ist, dass es trotzdem funktioniert.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">+ soundtrack:</span> <a href="http://www.youtube.com/watch?v=wsQ8TqXr7B0">bonnie "prince" billy // strange form of life</a>Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-30339659124005858542010-05-09T22:50:00.010+02:002010-05-09T23:50:55.861+02:00Prachtburschen<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://sphotos.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-sjc1/hs336.snc3/29426_401181093352_731208352_4004903_6211021_n.jpg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 414px; height: 414px;" src="http://sphotos.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-sjc1/hs336.snc3/29426_401181093352_731208352_4004903_6211021_n.jpg" alt="" border="0" /></a>Zur Zeit lebe ich an einem Schreibtisch übersäht mit Teebeuteln, Aschenbechern und vereinzelten kussroten Stielen von <span style="color: rgb(255, 102, 102);">Cocktailkirschen zwischen dem Papier</span>. Mich erreichen höchstens Fetzen von schwarzgelben Toden in NRW und ein Stück Polizeiruf für einen Rest Sonntagsgefühl, das Wochenende weitestgehend bedeckt, grau meliert. Gezwungen, meinem Studentinnendasein mit Bibliotheks- und Schreibtischaufenthalten Rechnung zu tragen bekomme ich bei einem Abendessen erklärt <span style="font-style: italic;">"you can work hard when you're young and play hard when you're old // or you play hard when you're young and for the rest of your life try to achieve what you could have while you where young."</span> Eine der wenigen Lektionen eines Amerikaners <span style="font-style: italic;">in the army</span> über die Träume der Gründerzeit, die neben dem Schwur auf die Flagge als Teil eines anerzogenen Nationalismus noch immer auf Lehrpläne gelangen.<br /><br />Nach einem Tag in der Bibliothek arbeite ich, spiele ich gleichzeitig mit meinem virtuellen Kind, Amerika ohne Cocktailkirschen für Sonntagnacht.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">+ to read: </span><a href="http://www.nytimes.com/2010/05/06/opinion/06thu1.html?hp">Fear Itself</a> // die NY Times zu Folgen und Utopien der Beinahe-Bombe am Times Square -<span style="font-style: italic;"> "...this incident as yet another excuse to weaken the rule of law and this country’s barely recovering reputation"</span><br /><span style="font-weight: bold;"><br />+ soundtrack:</span> <a href="http://www.youtube.com/watch?v=qRlEA0ZTxZ4">Simone White // Great Imperialist State</a>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5592321010738653598.post-90344737736005268352010-04-30T10:45:00.006+02:002010-04-30T12:06:07.630+02:00about: showrooms.<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh4qmEeRPJGnQNXkqyviJY2a-7b-ofe5t6HmTVKUF0SsKz5KhPxZjae63Dq_-fOMzVmD1ng8kY5liWRQeBBdjIec17xyai51nmDXJDFxzdcPFNhGLr_kE8tDAY453hURof8FuUS6drFhP0/s1600/DSC_0295.JPG"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 226px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh4qmEeRPJGnQNXkqyviJY2a-7b-ofe5t6HmTVKUF0SsKz5KhPxZjae63Dq_-fOMzVmD1ng8kY5liWRQeBBdjIec17xyai51nmDXJDFxzdcPFNhGLr_kE8tDAY453hURof8FuUS6drFhP0/s400/DSC_0295.JPG" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5465865285460245010" border="0" /></a><br /><span style="color: rgb(255, 102, 102); font-weight: bold;">"Und ich verlangte sehnlichst danach, nun endlich auch einmal ein Stück zu leben, etwas aus mir hinaus in die Welt zu geben, in Beziehung und Kampf mit ihr zu treten."</span> <span style="font-style: italic; color: rgb(255, 102, 102);">Hermann Hesse // Demian</span><br /><br />Zitate zum Abbruch alter Zelte zwischen Klausuren und Alltagswahnsinn. Kurze Lichtblicke eines ruhigen Moments aus Milchschaumkronen inmitten von Fallbüchern und Prüfungsschemata und zu wenig Zeit, um die Eindrücke der vergangenen Tage und Wochen in Worte zu gießen.<br /><br />In der Kürze daher nur ein Hinweis auf das <a href="http://denkanstoesse.de/">Café Endlager</a> in Stuttgart, dessen Eröffnungsfeier am vergangenen Sonntag, in toxisch grünes Licht getaucht, zu wärmsten Weiterempfehlungen bewegt. Bis zum 9. Mai dauert die Ausstellung unter der Leitung von <a href="http://www.ralfschmerberg.de/home">Ralf Schmerberg</a> in der alten Teppichgalerie // Eberhardstr. 65. <span style="font-style: italic; color: rgb(255, 102, 102);">Meuterei im Atomkraftwerk</span>, politische Kunst at its best, Anti-AKW-Bewegung, Tschernobyl-Opfer, gesellschaftliche Vergiftung in Fotografie, Malerei und Film - in meiner Erinnerung untermalt von Walter Mossmanns <a href="http://www.youtube.com/watch?v=WApIkpAeZwc"><span style="font-style: italic;">Lied vom Lebensvogel</span></a>. Hingehen.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">+ to watch:</span> <a href="http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1029702/Caf%25C3%25A9-Endlager-Denkanstoesse-zu-Atommuell?bc=sts;stt#/beitrag/video/1029702/Caf%C3%A9-Endlager-Denkanstoesse-zu-Atommuell">Beitrag zum Café Endlager im ZDF</a><br /><span style="font-weight: bold;">+ soundtrack:</span> <a href="http://www.youtube.com/watch?v=4uOuLWFgaaE">Midlake // Children of the Grounds</a>Unknownnoreply@blogger.com0