Samstag, 19. März 2011

I decided to stay concerned.

Ein paar Minuten für Kaffee, Laptop und Zigaretten, um mein Kleinod ein wenig aufzupäppeln. Mir ist nach Politiken zumute, nach Riotgirlism, Demonstrationen und dem Verfassen von Pamphleten gegen Atomkraft und Polizeigewalt. Stattdessen lese ich Akten und betrachte die ungeschminkten Seiten des Rechtsstaats am Kriminalgericht Moabit aus der Nähe. They call it Studienpraktikum, wenig Zeit für digitale Politromanzen. All das während Japan im Chaos versinkt und die energiepolitische Kurzsichtigkeit von Regierungen wieder Menschenleben kosten wird. Und selbst diejenigen unter meinen Facebook friends, die in diesem Punkt sonst mit freundlichem Desinteresse glänzten, schmücken nun ihre Profilfotos mit rotgelben Anti-Atom-Applikationen. Es ist nicht so als wäre ich damit unzufrieden, dass eine neue Debatte angestoßen wurde - höchstens besorgt, dass sie so schnell vorbei sein könnte wie die letzte Fußball-WM. Oder höchstens für die Dauer eines zweifelhaften Moratoriums mit Schlagzeilen befeuert wird. Dazwischen Betroffenheit und Anspannung bezüglich dessen, was noch droht.

Ich hoffe zumindest, dass die oft zu kurze Aufmerksamkeitsspanne ausreicht, um am nächsten Wochenende auf die Straße zu gehen. Ich werde da sein.

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