Montag, 18. Januar 2010

Das Fashion-Karussel

Spürbar beginnt es, sich zu drehen. Übermorgen - Mittwoch, den 20. Januar - ist der Tag des Auftakts für die Shows im weißen Zelt der Fashion Week auf dem Berliner Bebelplatz. Bis dahin Styledebatten, Körperkult und Programmhinweise. Für alle Interessierten, die nicht an Platzkarten gekommen sind, sei hier auf die Liste der Events ohne Einladung bei LesMads hingewiesen - eine dicke Portion Augenschmaus ist dieser Tage in Berlin auch ohne Front-Row-Abo zu haben.

Wie von mir bereits auf dem Blog des Missy Magazine zu lesen war, werden wir nach dem PR-Gag der Brigitte die gebotene Klamottenkunst auch weiterhin an elfengleichen Körperchen zu sehen bekommen - eine in der mageren Verpackung neuer Diäten kaum auffindbare neue Weiblichkeit findet nach wie vor keinen Anklang in den Ohren der Fashion Familie. Lesenswerten Input in puncto Körperzirkus gibt es jedoch weiterhin: Libby Brooks etwa schreibt in einem bemerkenswerten Artikel beim Guardian über die eigene Unvertrautheit mit lebensechten Frauenkörpern - "Women's right to choose was not meant to be about Botox".

"...how unfamiliar we have become with the familiar sight of the female form. From the cult of the Virgin Mary in late-middle ages European art to the surgically sculpted cover girls of today, the perfected female nude has been rendered the idealised aesthetic and unequivocal, aspirational norm. We live in an era of perfectability, where cosmetic procedures are marketed according to how effectively they may be executed in a lunch hour, and almost half of secondary-school girls would consider some form of surgical intervention to change the way they look."

Währenddessen sitze ich auf gepackten Koffern für einen two days trip nach Strasbourg, in Gegenrichtung des style hype auf der Suche nach gemütlichen Cafés und irgendwelchen Spuren eines politischen Europa. Das perfekte Lied für die Reise und für ein zaghaftes Katerlächeln nach durchtanzter Nacht habe ich soeben bei der Selbstdarstellungssucht entdeckt: The Kills mit I call it art. Fernab von Berlins Streben nach Bedeutung als Fashion-Metropole verlasse ich mich dabei guten Gewissens auf feinste Berichterstattung aus dem Herzen der Modeblogosphäre sowie auf zeitechte Darbietungen per Livestream.

1 Kommentar:

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