Samstag, 18. Juli 2009

bluthochdruckwelle samstagmorgen

gestern war es spät. Naja, es geht, zugegebenermaßen, nur eben das ein oder andere Glas Wein, wie das immer so ist.
Ich komme aus der Dusche und versorge mich mit Frühstücksutensilien, die Zeitung wird aufgeschlagen. Auf Seite 4 ein Bericht über "Die lieben Kleinen" - die Randgruppen-Parteien zur Bundestagswahl. Da wären zum einen die lieben Esoterik-Spinner, im September vertreten durch "Die Violetten", die lieben Rentner oder die guten alten Kommunisten von der DKP. Gabriele Paulis Freie Union ist auch dabei und geht mit Kader Loth als Frauenbeauftragter an den Start (->mehr darüber bei der Mädchenmannschaft), da weiß man ja nicht so genau, ob man darüber jetzt lachen oder weinen soll.
Kurzzeitigen wütenden Bluthochdruck verursacht jedoch nur CM, die Christliche Mitte. Überkonfessionell bedeutet hier: offen für alle ultakonservativen rückwärtsgewandten christlichen Strömungen. Sie fordern ein "göttliches Grundgesetz", soll heißen einen Staat, in dem Abtreibung und Homosexualiät kriminalisiert werden, die Frau wird "zur Pflege fraulicher und mütterlicher Eigenschaften" ermahnt. Da geht mir am gemütlichen Samstagmorgen der Hut hoch.
Und mir stellt sich die Frage, wie die konservativen Volksparteien in Deutschland den Islam unter Generalverdacht stellen können, die Freiheitlich-Demokratische Grundordnung unterminieren zu wollen, während solche Parteien des "christlichen Abendlands" einfach unkommentiert vor sich hin existieren dürfen. Der Islam mag bedenkliche frauenfeindliche Tendenzen aufweisen, doch solche sind bei der CM doch in ebenso alarmierendem Maße vorhanden. Und mir persönlich sind diese Ansichten nicht weniger fremd, nur weil sie von christlichen Hardlinern anstatt von Muslimen stammen.
Wollen wir hoffen, dass CM und ähnliche wenigstens weiter vor sich hin existieren, ohne größeren Zulauf bleiben. Und ich scheiße hiermit öffentlich auf die Pflege meiner mütterlichen Qualitäten. Und wenn ich solche entwickle, dann weiß ich auch schon wie: so nicht. Das war das Wort zum Sonntag.

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